Die außerordentlichen Fähigkeiten
von Frankreichs berühmt-berüchtigtem Spitzen-Agent Hubert
Bonisseur de La Bath (Jean Dujardin) – besser bekannt als OSS
117 – sind wieder einmal gefragt: Während sich der Kalte
Krieg nämlich weiter zuspitzt, verlangt die politische Situation
im afrikanischen Françafrique nach Feingefühl, Klarheit
und diplomatischem Geschick. Eine Mission wie gemacht für den
selbstbewussten Macho OSS 117, der aber nicht nur mit allerhand kulturellen
Herausforderungen zu kämpfen hat, sondern auch noch mit seinem
ebenso jungen wie motivierten Nachfolger. Denn La Bath wird nicht
allein in den Kampf geschickt, sondern bekommt mit OSS 1001 (Pierre
Niney) einen Nachwuchs-Agenten an die Seite. Na wenn das mal gut geht...
Die
Abenteuer von James Bond, die auf den Büchern von Ian Fleming
basieren, sind weltbekannt. Zeitgleich zu den James Bond – Romanen
veröffentlichte der französische Schriftsteller Jean Bruce
seine Geschichten und einen Geheimagenten mit der Dienstnummer OSS
117. Genau wie James Bond, ist Hubert Bonniseur de la Bath ein charmanter
und weltmännischer Gentleman, der weltweit als Geheimagent agiert.
Es folgten bis 1971 acht Filme rund um OSS 117, die in Frankreich
sehr erfolgreich waren. Die Filme haben einen sehr ernsten Unterton.
Dann wurde es still um OSS 117. Im Jahre 2006 feierte der Geheimagent
seine cineastische Wiederauferstehung, allerdings als witzige und
wortgewaltige Parodie mit einem großartigen Jean Dujardin in
der Hauptrolle.
Nun
erscheint mit „OSS 117 - Liebesgrüße aus Afrika“
der dritte Spielfilm aus dieser Filmreihe. Die Entscheidung, die Figur
des Geheimagenten OSS 117 auf eine neue, ironische, Art und Weise
zu interpretieren, hat sich als Glücksfall erwiesen. Schließlich
sind die Romane voller Inhalte und Verhaltensweisen, die aus heutiger
Sicht gesellschaftlich überholt wirken. Dieser Film hat einen
wundervollen tiefschwarzen Humor, der hintergründig Kritik übt.
Manchmal derb, manchmal fein, doch niemals langweilig. Auch wenn OSS
117 stets politisch unkorrekt agiert und sich äußert, sind
diese Handlungen derart überzogen, dass sich die Ironie unmittelbar
einstellt. Der Film ist eine unterhaltsame Karikatur auf bekannte
Agentenfilme mit einem tollen Hauptdarsteller.