In
Porto begegnete Helene (Laetita Dosch) Alexandre (Sergei Polunin)
auf einer Party – und es begann eine leidenschaftliche Nacht.
Seitdem ist alles anders, denn zurück in Paris sieht die Literaturprofessorin
und alleinerziehende Mutter den verheirateten Mann regelmäßig,
ist dieser in der französischen Hauptstadt doch in der russischen
Botschaft tätig. Immer öfter erwischt sich Helene dabei,
wie ihre Gedanken zu Alexandre und dem nächsten Treffen abschweifen.
Alles scheint sich nur noch um ihn zu drehen – und aus der stürmischen
Affäre entwickelt sich für die Frau eine Obsession, die
nicht nur sie selbst, sondern auch ihren Sohn in Gefahr bringt...
Passion Simple von Regisseurin Danielle Arbid
ist ein handwerklich solides Drama mit einer interessanten Handlung.
Der Film kommt ohne große Namen aus, was sich jedoch als Chance
erweist. Der Film beruht auf der literarischen Vorlage von Annie Ernaux.
Der Film behandelt durchaus interessant die Innenansichten und Seelenqualen
einer Frau aus dem bürgerlichen Milieu. Es geht um eine selbstbewusste
Frau, die bewusst ihre sexuelle Selbstbestimmung auslebt. Es ist die
Faszination, einen ganz und gar fremden Mann zu lieben. Doch was bedeutet
dieser Reiz für das Unbekannte?
Es wird schnell klar, dass jede Aktion eine
Reaktion zur Folge hat. Individuelle Freiheit spielt sich nicht in
einem luftleeren Raum ab und so geraten die Dinge schnelle außer
„Kontrolle“. Die inneren Monologe der Hauptfigur spiegeln
diesen Widerspruch wider. Sie erklären, entführen und verführen.
Es sind viele Zitate, Referenzen und Anspielungen, die diesen Film
interessant machen. Zugleich laufen sie oftmals ins Leere. Der Film
bewegt sich zwischen Anspruch und Fakt. Schauspielerisch können
Laetitia Dosch und Sergei Polunin durchaus überzeugen und liefern
eine solide Leistung ab.