Die
11-jährige Mia (Luna Mwezi) lebt mit ihrer drogenabhängigen
Mutter Sandrine (Sarah Spale) in Zürich. Als dort 1995 die offene
Drogenszene auf dem Platzspitz aufgelöst wird, ziehen die beiden
aufs Land. Mia hofft, dass jetzt alles anders wird und ihre Mutter
endlich von den Drogen loskommt. Aber der Teufelskreis, in dem Sandrine
steckt, dreht sich immer weiter. Um ihre Tochter kann sich die Mutter
kaum kümmern. Meist auf sich allein gestellt, flüchtet sich
Mia in Fantasiewelten und findet außerdem Anschluss bei einer
Kindergang. Die anderen Kids stammen ebenfalls aus schwierigen Verhältnissen
und bei ihnen findet Mia die Kraft und Unterstützung, die sie
zuhause nicht bekommt…
PLATZSPITZBABY
von Regisseur Pierre Monnard basiert auf dem gleichnamigen autobiographischen
Buch von Michelle Halbheer und wirft ein bedrückendes Schlaglicht
auf den Anfang der 1990er Jahre in Zürich. Dort trafen sich zu
jener Zeit mehrere tausend Menschen am Platzspitz. Sie kauften und
konsumierten Drogen und lebten sogar dort. Eine davon war Michelle
Halbheers Mutter. Ihre Erfahrungen als Tochter einer Drogenabhängigen
hat sie literarisch verarbeitet. Ihre Erinnerungen erscheinen nun
in einem Spielfilm für den Heimkinomarkt.
Der
Film erzählt in emotional berührenden Bildern von eine toxischen
Mutter-Tochter Beziehung und dem Kampf eines jungen Menschen um Selbstbehauptung.
Auch wenn man diese Geschichte so oder so ähnlich schon sehr
oft gehört und gesehen hat, gelingt es dem Regisseur, das Thema
authentisch und spannend zu inszenieren. Emotional sehr stark sind
die Szenen, wo Mia mit ihren neuen Freunden zusammen ist. Wir sehen
vier Jugendliche, die allesamt aus schwierigen Verhältnissen
stammen und sich gegenseitig stützen und Kraft spenden. Eine
wahre Entdeckung ist Luna Mwezi in der Hauptrolle, die überzeugend
spielt.