Uruguay,
1993: In einem kleinen Programmkino irgendwo in Monteivdeo läuft
ein Horrorfilm. Es ist ein Abend wie jeder andere, an dem Ana (Luciana
Grasso), die für ihren Filmvorführer-Vater einspringt und
die Schicht übernimmt, mit keinen besonderen Vorkommnissen rechnet.
Nur ist diese Nacht eine besondere, denn unter den gewöhnlichen
Zuschauern lauert ein kaltblütiger Killer, der die Dunkelheit
im Kinosaal ausnutzen will, um seiner Mordlust zu frönen. Das
Gemetzel nimmt seinen Lauf bis sich der Vorhang schließt –
aber wer steckt hinter der grausamen Tat? Und warum hat er es ausgerechnet
auf das Kinopublikum abgesehen?
„Red Screenings – Blutige Vorstellung“
von Regisseur Maximiliano Contenti ist eine gelungene und sehenswerte
Referenz an die Slasher-Filme der 1980er Jahre. Allerdings ist dieser
Film, der absolut gerechtfertigt eine Freigabe ab 18 Jahren hat, nichts
für schwache Nerven. Horrorfilme, die im Kino spielen, sind in
der Filmgeschichte keine Seltenheit. Man denke nur an „Scream
2“ und an viele weitere Horrorfilme. Mit der Metaebene zu spielen
ist verlockend und reizvoll. Selbstreferenzielle Ideen sind in der
Welt des Films durchaus willkommen und gerne gesehen. Man merkt dem
Film in jeder Sekunde an, dass der Regisseur ein großer Fan
der Giallo-Filme ist. Man denke in diesem Zusammenhang an Dario Argento
(„Suspiria“), der dieses Subgenre zur Perfektion getrieben
hat.
Der Film ist ein Fest für Kenner dieser
Filme der 1980er Jahre und fühlt sich gelegentlich genau in diese
Zeit zurückversetzt, wenn der Regisseur stilistisch, musikalisch
und visuell genau diese Zeit und ihre Filme zitiert. Das ist interessant,
trägt aber nicht 100% für einen eigenständigen Film.
Vielmehr ist „Red Screenings – Blutige Vorstellung“
ein interessantes cineastisches Experiment, angesiedelt zwischen Realität
und Zitat. An einigen Stellen würde man sich etwas mehr Geheimnis
und weniger Realität wünschen. Nicht immer muss blutiger
Realismus überzeugend sein. Die Figuren in diesem Film erscheinen
austauschbar und wenig charismatisch. Die Horroreffekte in diesem
Film sind hochwertig und können überzeugen. Ein Film, der
für Genre-Fans sehr gut geeignet ist.