DVD & BLU-RAY | 22.04.2021

Red Screening - Blutige Vorstellung

Montevideo 1993: die Nacht ist stürmisch, im Kino "Cine Opera" läuft ein Horrorfilm. Ana, die Tochter des Filmvorführers, hat ausnahmsweise die Nachtschicht für ihren Vater übernommen. Eigentlich kein Job, der besonders aufregend ist, eher das Gegenteil. Doch in dieser Nacht kann von Ruhe und gediegener Langeweile nicht die Rede sein.

von Franziska Keil


© pierrotlefou

Uruguay, 1993: In einem kleinen Programmkino irgendwo in Monteivdeo läuft ein Horrorfilm. Es ist ein Abend wie jeder andere, an dem Ana (Luciana Grasso), die für ihren Filmvorführer-Vater einspringt und die Schicht übernimmt, mit keinen besonderen Vorkommnissen rechnet. Nur ist diese Nacht eine besondere, denn unter den gewöhnlichen Zuschauern lauert ein kaltblütiger Killer, der die Dunkelheit im Kinosaal ausnutzen will, um seiner Mordlust zu frönen. Das Gemetzel nimmt seinen Lauf bis sich der Vorhang schließt – aber wer steckt hinter der grausamen Tat? Und warum hat er es ausgerechnet auf das Kinopublikum abgesehen?

„Red Screenings – Blutige Vorstellung“ von Regisseur Maximiliano Contenti ist eine gelungene und sehenswerte Referenz an die Slasher-Filme der 1980er Jahre. Allerdings ist dieser Film, der absolut gerechtfertigt eine Freigabe ab 18 Jahren hat, nichts für schwache Nerven. Horrorfilme, die im Kino spielen, sind in der Filmgeschichte keine Seltenheit. Man denke nur an „Scream 2“ und an viele weitere Horrorfilme. Mit der Metaebene zu spielen ist verlockend und reizvoll. Selbstreferenzielle Ideen sind in der Welt des Films durchaus willkommen und gerne gesehen. Man merkt dem Film in jeder Sekunde an, dass der Regisseur ein großer Fan der Giallo-Filme ist. Man denke in diesem Zusammenhang an Dario Argento („Suspiria“), der dieses Subgenre zur Perfektion getrieben hat.

Der Film ist ein Fest für Kenner dieser Filme der 1980er Jahre und fühlt sich gelegentlich genau in diese Zeit zurückversetzt, wenn der Regisseur stilistisch, musikalisch und visuell genau diese Zeit und ihre Filme zitiert. Das ist interessant, trägt aber nicht 100% für einen eigenständigen Film. Vielmehr ist „Red Screenings – Blutige Vorstellung“ ein interessantes cineastisches Experiment, angesiedelt zwischen Realität und Zitat. An einigen Stellen würde man sich etwas mehr Geheimnis und weniger Realität wünschen. Nicht immer muss blutiger Realismus überzeugend sein. Die Figuren in diesem Film erscheinen austauschbar und wenig charismatisch. Die Horroreffekte in diesem Film sind hochwertig und können überzeugen. Ein Film, der für Genre-Fans sehr gut geeignet ist.


RED SCREENING- Blutige Vorstellung
(Limited Edition Mediabook)

ET: 23.04.21 auf DVD | FSK 18
R: Maximiliano Contenti | D: Luciana Grasso, Ricardo Islas, Pedro Duarte
Argentinien, Uruguay 2020 | Neue Pierrot Le Fou

Bonusmaterial: Trailer; 24-seitiges Booklet; Poster; Behind the Scenes; Special Effects Making-of

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