Shane
MacGowan ist nicht nur legendärer Frontmann der Band The Pogues,
sondern dazu auch noch Poet, Rebell und Punk durch und durch. Wie
bei vielen überaus talentierten Menschen neigt auch der begnadete
Songwriter zur Selbstzerstörung. Einst zog er aus Irland nach
London und mischte die dort gerade aufkeimende Punkbewegung mit irischem
Folk auf. Mit seiner Musik schaffte Shane es, seinen Landsleuten in
der Hochzeit des Nordirland-Konflikts eine Stimme zu geben. Trotz
seines Rowdytums und der harten Schale, schuf er mit „Fairytale
Of New York“ eines der meistgehörten Weihnachtslieder der
Briten des 21. Jahrhunderts. Der Filmemacher Julien Temple setzt dem
Punksänger anhand Archivaufnahmen und bisher unveröffentlichten
Bildmaterial ein Denkmal …
Dieses Musikerporträt hat es in sich!
Es ist so wild und so mitreißend wie die Hauptfigur. Diese Dokumentation
ist ein flammendes Plädoyer für die Freiheit der Kunst und
die Leidenschaft. Eine Leidenschaft, die zerstörerisch und verzehrend
sein kann und das nicht nur im kreativen Sinne, sondern sehr konkret
mittels Alkohols und harter Drogen. Mit 18 kommt der Ire Shane MacGowan
in London an und entdeckt dort den Punk für sich und wird Teil
einer Jugendbewegung, wie es sie vorher noch nicht gegeben hat. Mit
der Band The Pogues schrieb er Musikgeschichte und feierte in 1980er
Jahren große internationale Erfolge. In dieser preisgekrönten
Dokumentation sitzt er nun mit 61 Jahren vor der Kamera und spricht
über sein Leben. Dabei hat er nichts von seiner rebellischen
Art eingebüßt, auch wenn ihm das Sprechen mittlerweile
schwerfällt. Inhaltlich besteht die Dokumentation aus geselligen
Mini-Runden, in denen Shane MacGowan mit seinen alten Freunden plaudert.
Es gibt ein Wiedersehen mit Johnny Depp, mit Gerry Adams, dem früheren
Präsidenten der irisch-republikanischen Partei Sinn Féin
und seiner Frau Victoria Mary Clarke. So entsteht ein packendes Kaleidoskop
der Punk-Ära und das Porträt eines so faszinierenden wie
widersprüchlichen Menschen.