WILD Magazin

Die Whiton University wurde gerade erst von einem fiesen Online-Spiel auf den Kopf gestellt, da folgt bereits der nächste Schock: Wes Scott (Froy Gutierrez), ein Star-Sportler der Hochschule wird brutal ermordet. Scotts Schwester Ellery (Lindsay LaVanchy) begibt sich auf dem Campus auf Spurensuche und stößt dabei auf einige der dunklsten Geheimnisse der Universität. Doch unterdessen fallen weitere Studenten und Studentinnen dem Killer zum Opfer und für Ellery wird die Suche nach dem (oder der?) Schuldigen zu einem blutigen Wettlauf gegen die Zeit...

Vor 25 Jahren definierte „Scream – Schrei!“ von Regisseur Wes Craven das Slasher-Genre neu. Der US-Horrorfilm gilt mittlerweile als Genre-Klassiker und beeinflusste zahlreiche Filme die nach ihm kamen. So auch „Slayed – Wer stirbt als nächstes?“ von Regisseur John Berardo, der auf Blu-ray, DVD und Online erschienen ist. Zeitgemäß spielen in diesem Film Mobiltelefone eine wichtige Rolle. Sie sind allgegenwärtig und sind zu einem wichtigen Akteur geworden. Wesentlich altmodischer ist hingegen der Killer in diesem Film, der sich mit Vorliebe einer Bohrmaschine bedient. Auch wenn dieser Film das Genre nicht neu erfindet, bietet er doch einige interessante Aspekte. So dauert es für dieses Genre eine gefühlte Ewigkeit, bis nach ca. 30 Minuten der erste Mord passiert. Stattdessen nimmt sich der Film viel Zeit, um die Rahmenhandlung zu etablieren. Er verbindet den Slasher-Horror mit aktuellen gesellschaftlichen Themen, wie die #MeToo – Debatte, Cyber-Mobbing und einer kritischen Betrachtung des Social Media-Verhaltens der jungen Generation, was überwiegend gut funktioniert.

Der Handlungsstrang rund um Kylie und ihren mutmaßlichen sexuellen Missbrauch auf der Uni-Party ist überzeugend und emotional berührend inszeniert. Die Vertuschungsversuche der Universität und die Relativierungsrhetorik der Kommilitonen ist so erschütternd wie realistisch. Die Mordszenen in diesem Film sind dem Genre entsprechend in Szene gesetzt und überraschen nur selten. Der Film spielt bewusst mit den Erwartungen der Zuschauerinnen und Zuschauer und wirft interessante Fragen auf. Schauspielerisch bewegt sich „Slayed - Wer stirbt als nächstes?“ auf einem soliden Niveau. Namentlich zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang die kolumbianische Schauspielerin Isabella Gomez, die ihre Sache sehr gut macht. Dieser Film realisiert mit einem nicht sehr großen Budget das Optimum an Möglichkeiten und bietet solide Genre-Unterhaltung.