Während
ihres Toskana-Urlaubs freunden sich Bjørn (Morten Burian) und
Louise (Sidsel Siem Koch) aus Dänemark mit einer anderen, aus
den Niederlanden stammenden Familie an. Und auch nach dem Urlaub bleiben
die Familien einander verbunden. Deshalb sagen Bjørn und Louise
auch prompt zu, als Monate nach dem Urlaub in Italien eine Einladung
nach Holland ins Haus flattert. Und zuerst sieht auch alles nach einem
tollen gemeinsamen Wochenende aus. Aber Stück für Stück
beschleicht Bjørn und Louise das Gefühl, dass etwas nicht
stimmt. Schnell werden aus ein paar vermeintlich kleinen Missverständnissen
wesentlich tiefere Gräben und den beiden wird klar, dass die
nette Freundschaft vielleicht nur ein gut gespielter Vorwand war,
um sie in Sicherheit zu wiegen.
SPEAK NO EVIL gehört zu den kontroversesten
und interessantesten Filmen des sich zu Ende neigenden Jahres. Der
dänische Regisseur Christian Tafdru präsentiert einen Film,
der es dem Publikum nicht einfach macht. Zu Beginn ganz langsam wird
man mit wachsendem Tempo in einen düstern Strudel der menschlichen
Abgründe hineingezogen. Eine Reise, die niemanden unberührt
lässt. Die Stimmung in diesem Film ist so beklemmend wie unheilvoll.
Die letzte halbe Stunde schließlich offenbart das nackte Grauen
und nur schwer zu ertragende Gewaltausbrüche. Mit einem gewissen
Maß an Satire, spielt dieser Film mit gesellschaftlichen Normen
und zeigt einen Horror, der so alltäglich wie verstörend
ist. Die Charaktere sind klar gezeichnet, ihre Motivationen nachvollziehbar,
was das Grauen noch steigert. Ein zusätzliches Highlight in diesem
Film ist die brillante und packende musikalische Untermalung. Sie
unterstreicht das nicht greifbare Grauen, dass sich immer Bahn bricht.
Das Ende schließlich ist so kompromisslos wie brutal nihilistisch.