Die
Amerikanerin Allison (Abigail Breslin) absolviert ein Auslandsstudium
in Südfrankreich, als sie in Marseille wegen Mordverdachts verhaftet
wird. Sie soll ihre Freundin getötet haben. Allisons Vater, der
Bohrarbeiter Bill Baker (Matt Damon) aus Stillwater, Oklahoma, reist
daraufhin nach Frankreich. Zwar haben Vater und Tochter nur noch wenig
Kontakt, doch nun will Bill alles daran setzen, die Unschuld seiner
Tochter zu beweisen. Der wortkarge Amerikaner kämpft für
Allison, während ihm Sprachbarrieren, kulturelle Unterschiede
und ein kompliziertes Justizsystem im Weg stehen. Bill baut dabei
eine Beziehung zu der Französin Virginie (Camille Cottin) und
deren kleiner Tochter auf, die ihn so gut es geht unterstützen,
doch für Allison wird die Lage immer aussichtsloser und schließlich
gerät auch der Vater in Gefahr, der sich mehr und mehr in den
Fall verwickelt. Wie weit wird Bill auf seiner Reise gehen?
Der Held in diesem Film von Oscargewinner Tom
McCarthy („Spotlight“) ist vielschichtig und macht es
dem Publikum nicht gerade leicht. Großartig gespielt von Mat
Damon, hat diese Figur jede Menge Ecken und Kanten und entspricht
dabei dem externen Bild eines US-Amerikaners, der polternd durch die
Weltgeschichte zieht und aufräumt, um seine ganz eigene Vorstellung
von Gerechtigkeit durchzusetzen. Doch so einfach sind die Fronten
nicht in diesem Film, der sich zudem nur schwer in ein bestimmtes
Genre einordnen lässt. Man denkt an einen Thriller und ein Justizdrama,
aber der Film ist viel mehr. Er ist eine Beschreibung der modernen
USA mit all ihren Konflikten und der inneren Zerrissenheit. Und in
erster Linie ist dieser Spielfilm eine packende und zu Herzen gehende
Vater-Tochter-Geschichte. Er geht mit seinen Figuren mit und denunziert
sie nicht. Selten hat ein Film so sehr die Gegenwart seziert und offengelegt.