Der
junge Stray (Mojean Aria) schlägt sich im wahrsten Sinne des
Wortes durch Miami. Denn seine Fähigkeiten im Straßenkampf
sind für ihn die einzige Möglichkeit, etwas Geld zu verdienen.
Da wird Gangsterchefin Estelle (Kate Bosworth) auf Stray sowie sein
Talent aufmerksam und heuert ihn als ihren neuen Vollstrecker beziehungsweise
Geldeintreiber an. Dabei arbeitet er mit dem deutlich älteren
Ex-Sträfling Cuda (Antonio Banderas) zusammen, der versucht,
das zerrüttete Verhältnis zu seiner Teenager-Tochter Lola
(Vivian Milkova) zu kitten. Cuda soll Stray in den Job einführen,
ist aber mehr und mehr von Billie (Zolee Griggs) abgelenkt, einer
15-jährigen Ausreißerin. Der Kriminelle hat sich mit dem
Mädchen angefreundet und sieht in ihr eine Art Ersatz für
die ihm gegenüber abweisende Lola. Als Billie von brutalen Menschenhändlern
entführt wird, versucht das Duo alles, um sie zu befreien…
„The
Enforcer“ von Regisseur Richard Hughes (IV) ist ein solide inszenierter
Action-Thriller, der das Genre nicht neu erfindet, jedoch sehr präzise
und spannende Charakterstudien präsentiert. Der Film lässt
sich sehr viel Zeit und mündet schließlich in einem furiosen
Finale. Inhaltlich ist es die klassische Geschichte eines Verbrechers,
der ein besserer Mensch werden will und an seiner Umgebung und den
unerbittlichen Gesetzen des Lebens scheitert. Dabei spricht der Film
eine Reihe von Themen an, die in der Folge angerissen werden, jedoch
nie vollständig und befriedigend verhandelt werden. Die Motivation
der Hauptfigur bleibt über weite Teile nebulös. Hier hätte
man eindeutig mehr machen können. Weil es in diesem Film um die
Figuren und nicht so sehr um Action geht, könnten Genrefans ein
wenig überrascht und enttäuscht sein. Bis zum Ende durchzuhalten
empfiehlt sich jedoch trotzdem.
Die Besetzung von „The Enforcer“
liest sich auf den ersten Blick sehr eindrucksvoll. Antonio Banderas
und Kate Bosworth sind keine unbekannten Namen. Leider wird das Potential
der beiden Schauspieler nur bedingt genutzt. Gerade von Antonio Banderas
würde man diesbezüglich mehr erwarten. Seine Rolle in „The
Enforcer“ ist nicht überragend, tut aber auch nicht weh.
Vielmehr reiht sie sich ein in eine ganze Schar von speziellen Genrefilmen,
an denen der Spanier in den letzten Jahren mitwirkte, die allesamt
nicht Filmgeschichte geschrieben haben. „The Enforcer“
punktet neben seinen Schauspielern mit einer stimmungsvollen Inszenierung
und schönen Bildern. Das macht ihn nicht zu einem Genre-Klassiker,
jedoch allemal zu einem sehenswerten Spielfilm.