In
einer weit entfernten Zukunft wird ein mysteriöser Junge zur
zentralen Figur auf der Suche nach einer neuen, mit großer Wahrscheinlichkeit
sogar der letzten Hoffnung für die Zukunft der Menschheit. Wer
ist dieses Kind? Woher kommt es, wo will es hin und warum sind plötzlich
alle hinter ihm her? Oder wäre es in diesem Fall vielleicht doch
besser, die Antworten auf bestimmte Fragen nicht zu kennen?
Mit
THE LAST BOY ON EARTH erscheint nun ein spannendes Science-Fiction-Anthologie-Projekt
des argentinischen Indie-Filmemachers Nicolás Onetti für
das Heimkino. Für dieses Projekt hat er das Drehbuch verfasst
und sieben bereits existierende Kurzfilme ausgewählt und für
sie eine Rahmenhandlung inszeniert. Das klingt ungewöhnlich und
interessant und ist es auch. Bei den Kurzfilmen handelt es sich um
Werke von Luka Hrgovic, Dino Julius, Will Kindrick, Thierry Lorenzi,
Mónica Mateo, Rob McLellan und Daniel Rübesam. Das Resultat
ist sehenswert, spannend und spielt gekonnt mit den Erwartungen des
Publikums. Es gibt viele kreative Ideen und Ansätze in den Kurzgeschichten.
Die
Rahmenhandlung wirkt dabei als erzählerisches Mittel, als Klebstoff,
der durch die Handlung führt. Das funktioniert nicht immer perfekt,
aber die Absicht wird schnell erkennbar. Es ist sehr spannend mitanzusehen,
wie diese Anthologie funktioniert. Auf der ästhetischen Ebene
erinnert THE LAST BOY ON EARTH in seinen besten Momenten an BLADE
RUNNER. Es werden nicht viele Worte gesprochen, was sich positiv auf
die Intensität der Bilder auswirkt. Leider funktionieren die
Pointen nicht immer gleich gut. Es entstehen immer wieder Längen,
die man aber gut verschmerzen kann. Die Kurzfilme bieten einen sehr
schönen Überblick über die erzählerische Vielfalt
des Genres. Aus diesem Grund kann THE LAST BOY ON EARTH durchaus empfohlen
werden. Der Film richtet sich nicht nur an Genrefans, sondern bietet
spannende Unterhaltung und tolle Schauwerte.