Das
junge Männer-Model Carl (Harris Dickinson) und die erfolgreiche
Influencerin Yaya (Charlbi Dean Kriek), in deren Beziehung es ein
wenig kriselt, sind es gewohnt, ihr Luxus-Leben auf Instagram zu vermarkten.
Als sie auf eine Kreuzfahrt für Superreiche eingeladen werden,
können sie Erholung und Arbeit perfekt miteinander verbinden
– sich mit einem Champagner-Glas auf dem Sonnendeck zu räkeln,
ist schließlich absolut social-media-tauglich. Hinter den Kulissen
geht es jedoch weit weniger paradiesisch zu. Während sich der
dauerbetrunkene, marxistische Kapitän (Woody Harrelson) in seiner
Kabine einschließt, versucht die Crew unter Leitung ihrer perfektionistischen
Chefin Paula (Vicki Berlin), den verwöhnten Gästen jeden
noch so absurden Wunsch zu erfüllen. Als das obligatorische Kapitänsdinner,
zu dem sich der Captain dann doch noch breitschlagen lässt, ausgerechnet
während eines Sturms stattfindet, laufen die Dinge jedoch völlig
aus dem Ruder…
„Triangle
of Sadness“ von Regisseur Ruben Östlund gewann im vergangenen
Jahr bei den Filmfestspielen in Cannes die Goldene Palme und wurde
im Rahmen der Verleihung des Europäischen Filmpreises im Dezember
2022 als bester Film ausgezeichnet. Der kontroverse Spielfilm erscheint
nun für das Heimkino. Wie schon in seinen beiden Filmen „Höhere
Gewalt“ und „The Square“ zuvor, setzt sich der Regisseur
auch in diesem Film mit dem Thema „Männlichkeit“
auseinander. Was bedeutet „Männlichkeit“ in unserer
heutigen Zeit? Welche moralischen Implikationen gehen damit einher?
Den Abschluss dieser cineastischen Auseinandersetzung ist „Triangle
of Sadness“. Ein Film, der das Publikum im Kino gespaltet und
polarisiert hat und nur wenig subtil daherkommt. In seinen besten
Momenten eine bitterböse Gesellschaftsfarce und in seinen weniger
guten Momenten eine langatmige Gesellschaftsstudie.
Der
Film ist klassisch in drei Kapitel unterteilt, die sich inhaltlich
und inszenatorisch sehr stark unterscheiden. Im ersten Akt begleitet
der Film die beiden Hauptfiguren. Das ist bisweilen interessant, verläuft
sich jedoch häufig in langatmigen Betrachtungen. Im zweiten Akt
wird die Geschichte um neue Figuren erweitert und entführt den
Betrachter auf die ominöse Yacht. Im dritten Kapitel fokussiert
sich der Film wieder auf eine Gruppe von Menschen und deren Handlungen.
In diesem dritten Akt entfaltet der Film eine satirische und gesellschaftskritische
Kraft. Bei einer Laufzeit von 149 Minuten lohnt es sich durchzuhalten,
um diesen dritten Akt zu genießen. Der Film ist in seiner Gesamtheit
manchmal nicht mehr als eine Aneinanderreihung von witzigen Einlagen,
die nur selten symbiotisch zusammenfinden. So bleibt der ganz große
Wurf aus, doch lohnt sich dieser Film auf jeden Fall.