Chiara
(Cécile de France) und ihr Mann Antoine (Grégoire Monsaingeon)
haben sich auf einer kleinen Insel vor Frankreichs Atlantikküste
ein kleines Paradies geschaffen. Daran rüttelt zunächst
auch nicht Maxence (Félix Lefebvre), der im Rahmen seiner Ausbildung
auf die Insel kommt. Denn Chiara hat für den Jungen aus gehobenen
Verhältnissen anfangs nur Skepsis übrig. Doch Maxence arbeitet
hart und nimmt seine Ausbildung ernst. Chiara fühlt sich immer
mehr zu ihm hingezogen und als Antoine schließlich gen Festland
aufbricht, können die beiden nicht mehr voneinander lassen. Doch
ist die Affäre es wert, das kleine Paradies in Frage zu stellen?
„Wild
wie das Meer“ von Regisseurin Héloïse Pelloquet
ist ein sehenswertes Drama der etwas anderen Art mit einer grandios
agierenden Cécile de France in der Hauptrolle. Der Film legt
keinen großen Wert dramatisch-emotionale erzählerische
Verdichtungen und konventionelle Erklärungsmuster, sondern ruht
ganz in sich und besticht mit einer realistischen Darstellung der
Ereignisse. Es gibt keine spektakulären Wendungen oder dramatische
Ereignisse. Der Film wirkt fast schon dokumentarisch. Seine cineastische
Kraft gewinnt der Film durch das Spiel von Cécile de France.
Mit ihrer Ausstrahlung und ihrem Talent trägt sie den film auf
ihren Schultern und begeistert.
Dieser
Film hat ein emanzipatorisches Thema zum Inhalt. Eine Frau bricht
aus den konventionellen Schranken aus und findet sich selbst. Das
hat wie alles im Leben sein Preis und so begibt sich die Hauptfigur
auf eine neue Reise, einen neuen Lebensabschnitt. Diese große
Geschichte einzubetten in einen unspektakulären Alltag ist sehenswert
wie spannend. Ihre Ehe ist intakt und niemand ist unglücklich.
Und doch oder vielleicht gerade deswegen geschehen gravierende Veränderungen.
Die einzige Konstante im Leben ist der Wandel. Dieses Motiv spiegelt
der Film sehr schön wider.