Samuel
(Kostja Ullmann) und Edda (Alli Neumann) haben eine gemeinsame Nacht
in einem Campingbus verbracht, weswegen er sich kurzerhand von ihr
zu einem Nikolaus-Trip in ihre alte Heimat überreden lässt.
Diese hat sie aus gutem Grund hinter sich gelassen und seit fünf
Jahren nicht mehr betreten, denn es ist die absolut trostlose Provinz.
Doch die Reise läuft bald aus dem Ruder, als Samuel darüber
stolpert, wie ein paar zwielichtige Typen einen Mann hinrichten wollen.
Bald überschlagen sich die Ereignisse – und es wird sehr
blutig. Samuel und Edda müssen gemeinsam ums Überleben kämpfen
und das werden sie. In 24 Stunden werden daher ein paar Leichen die
trostlose Gegend „bereichern“…
„Wir
können nicht anders“ von Regisseur Detlev Buck („Die
Vermessung der Welt“) ist eine unterhaltsame Gangster-Komödie
mit jeder Menge schwarzem Humor. Der Film sollte eigentlich in den
Kinos starten, doch dann kam die Pandemie und die Pläne wurden
geändert. So erschien der Film auf Netflix und nun für den
Heimkinomarkt. Das ist eine gute Sache, denn diese Komödie hat
ein breites Publikum verdient. Auch wenn die Handlung nicht sonderlich
originell ist, macht der Film Spaß. Er punktet mit jeder Menge
Lokalkolorit und erinnert in seinen besten Momenten an „Fargo“.
Die skurrilen Gewohnheiten der ländlichen Bevölkerung werden
von Buck sehr schön eingefangen und teilweise grotesk überhöht.
Die
Gewaltspirale wird in diesem Film konsequent gesteigert, bis sich
die Handlung in einem grandios-verrückten Finale entlädt.
Auf dem Land gehen die Uhren halt doch ein wenig anders. Doch bei
aller Verrücktheit bewahrt sich der Film bis zum Schluss seinen
trockenen Humor. Dadurch wird das blutige Geschehen auf dem Bildschirm
immer wieder ironisch gebrochen. Großartig skurril sind diesbezüglich
die Auftritte von Peter Kurth in der Sauna und von Detlev Buck als
Dorfbürgermeister. Hier bleibt kein Auge trocken. Es sind die
kleinen Details in diesem Film, die ihn so besonders machen. Hier
wurde mit viel Liebe für das Detail gearbeitet.