Jericho
(Ethan Hawke) ist ein amerikanischer Soldat, der im post-apokalyptischen
Rom stationiert ist, das von einer Pandemie und einem Krieg heimgesucht
wird. Nachdem er Zeuge wurde, wie der Vatikan in den Nachthimmel gesprengt
wurde, begibt er sich auf eine Mission, um die Wahrheit aufzudecken
und zu dokumentieren, damit die Welt sie sehen kann. Außerdem
will er die wahren Terroristen zu stoppen, die dafür verantwortlich
sind...
Regisseur
Abel Ferrara („Bad Lieutenant“) steht seit dem Beginn
seiner Karriere in den 1970er Jahren im Mittelpunkt von kontroversen
Diskussionen rund um seine Person und seine Arbeit. Seine Filme zeigen
oftmals die ungeschönten und hässlichen Seiten der Gesellschaft.
Es geht um charakterlich zwielichtige Menschen, Drogen und Verbrechen
jeglicher Art. Seit zwanzig Jahren lebt der 70jährige Regisseur
in Rom und dreht immer noch Spielfilme, die von einer großen
qualitativen Wechselhaftigkeit geprägt sind. Wie in seinen letzten
Filmen üblich, ist die Hauptfigur das Alter-Ego des Regisseurs,
dieses Mal gespielt von Ethan Hawke. Großartig ist der Schauplatz
Rom. Gedreht wurde während des Corona-Lockdowns. Die leeren Straßen
sorgen für die notwendige apokalyptische Atmosphäre. Doch
das gelungene visuelle Konzept des Spielfilms kann nicht über
Schwächen in der Handlung und der Figurenzeichnung hinwegtäuschen.
Schnell
gleitet die Handlung in ein unübersichtliches Gewirr von Erzählsträngen
über. Die Motivation der Figuren bleibt vage und wenig überzeugend.
Der Film wirkt über weite Teile wie eine Aneinanderreihung von
Handlungsschnipseln, die zusammenhängende Handlung bleibt unklar.
Hinzu kommt, dass der Film auf dem heimischen Bildschirm nur sehr
schlecht wirkt. Große Teile sind sehr dunkel. Das mag auf der
großen Kinoleinwand effektiv und interessant sein, auf dem Fernseher
ist es nur frustrierend. Die Prämisse dieses Films ist simpel.
Eine Welt steht vor dem Untergang und nur ein auf sich gestellter
US-Soldat kann sie retten. Die USA als omnipotente militärische
Macht, welche die Welt rettet. Das ist nicht nur naiv, sondern auch
schematisch langweilig und fragwürdig. Hier malt nicht der feine
Pinsel, sondern es bewegt sich der Bulldozer durch die Handlung.