WILD Magazin

Der Drehbuchautor Richard Benson (William Holden) hat nur 48 Stunden Zeit, um sein neues Drehbuch bei seinem Boss, dem Produzenten Alexander Myerheim (Noël Coward), abzuliefern. Gabrielle Simpson (Audrey Hepburn), eine junge Schreibkraft, die er kurzfristig engagiert, soll Benson bei der unmöglich Aufgabe unterstützen. Zusammen verbringen sie ein Wochenende in seinem Hotelzimmer und versuchen ein Drehbuch für den Film zu entwickeln, der den Titel "Das Mädchen, das den Eiffelturm stahl" tragen soll. Während das Skript langsam Gestalt annimmt, kommen sich Benson und Gabrielle - genau wie die beiden Hauptfiguren der abstrusen Agentengeschichte, an der sie gerade arbeiten - immer näher...

„Zusammen in Paris“ von Regisseur Richard Quine („Wie bringt man seine Frau um?“) ist eine hochkarätig besetzte romantische Komödie, die nun auf Blu-ray in neuem Glanz erstrahlt. Dabei war der Film bei seiner Premiere im Jahre 1964 keineswegs unumstritten. Kritisiert wurde die „Künstlichkeit“ der Handlung und das Übergewicht schöner Bilder gegenüber einer eher dünnen Geschichte. Nach fast 60 Jahren erscheint der Film in einem neuen Licht. Zunächst einmal ist er mit Audrey Hepburn und William Holden hochkarätig und glänzend besetzt. Sie harmonieren sehr gut und machen ihre Sache bestmöglich. Der Spielfilm ist eine hintergründige Satire auf die oftmals künstliche Hollywood-Welt und deren Mechanismen.

Auf der anderen Seite ist der Film ein spannendes zeitgeschichtliches Dokument. Man spürt, wie sehr sich die Welt, gesellschaftliche Normen und Konventionen verändert haben und erfreut sich zugleich an diesem Fenster in eine andere Welt. Der gesamte Spielfilm ist ein großer Spaß, der sich nicht allzu ernst nimmt, inszeniert vor der traumhaft romantischen Kulisse von Paris. Schnell wird klar, dass dieser Spielfilm die Menschen polarisiert. Doch das ist eine sehr individuelle Sicht. Umso besser, dass man sich nun auf Blu-ray selber eine Meinung über diesen Hollywood-Klassiker bilden kann. In einer Zeit, wo Meinungen innerhalb von gesellschaftlichen Blasen verstärkt werden und ein kritischer Diskurs gescheut wird, steht diese leichte und beschwingte romantische Komödie für Dialog und Toleranz.