KINO | 02.04.2025

A WORKING MAN

Levon Cade hat eine erfolgreiche Militärkarriere im Bereich Geheimoperationen hinter sich gelassen, um ein einfaches Leben als Arbeiter auf dem Bau zu führen. Als jedoch die Tochter seines Vorgesetzten, die für ihn wie eine Tochter ist, von einem Menschenhändlerring entführt wird, zieht er noch einmal in den Kampf. Bei seiner Suche stößt er auf eine Welt voller Korruption, die selbst seine schlimmsten Vorstellungen übertrifft.

von Richard-Heinrich Tarenz


Copyright: © 2025 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved.
Photo Credit: Dan Smith

Levon Cade (Jason Statham) hat eine düstere Vergangenheit. Doch das Leben voller Gewalt und Geheimnisse will er nun hinter sich lassen und neu anfangen - mit einem Job auf dem Bau, mit der er sich und seine Tochter über Wasser halten kann. Doch sein neues ruhiges Dasein nimmt ein abruptes Ende, als die Tochter seines Chefs entführt wird. Cade muss sich auf seine tödlichen Fähigkeiten zurückbesinnen, die ihn einst so gut bei seinen Untergrund-Operationen machten, um die Teenagerin aus den Fängen ihrer Entführer zu befreien. Dabei kommt er einer Verschwörung auf die Spur, die sein ganzes Leben auf den Kopf stellt.

David Ayers jüngstes Werk, „A Working Man“, das nunmehr seine Kinopremiere feierte, präsentiert sich als ein schnörkelloser Action-Thriller, der primär auf die physische Präsenz und die unnachgiebige Entschlossenheit seines Protagonisten setzt. In einer narrativen Konstellation, die unweigerlich Assoziationen zu genreverwandten Produktionen wie dem letztjährigen „The Beekeeper“ evoziert, entfaltet sich die Geschichte eines Mannes, dessen scheinbar bürgerliche Existenz durch die Bedrohung seiner Liebsten jäh unterbrochen wird und ihn in eine Spirale der Gewalt zurückwirft. Jason Statham, dessen Leinwandpräsenz seit Jahren von einer stoischen Härte und einer lakonischen Effizienz geprägt ist, verkörpert den titelgebenden „Working Man“ mit der ihm eigenen physischen Autorität. Trotz seines fortgeschrittenen Alters vermittelt er glaubhaft die rohe Gewalt und die unerbittliche Zielstrebigkeit seiner Figur.


Copyright: © 2025 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved.
Photo Credit: Dan Smith

Die Inszenierung der Actionsequenzen, die von Waterboarding über Kopfschüsse bis hin zu durchtrennten Kehlen ein breites Spektrum an expliziter Gewalt umfasst, mutet stellenweise wie ein makabrer Maskenball an, in dem sich der unscheinbar gekleidete Vorarbeiter mit stoischer Miene seinen Weg bahnt. Die Motivation des Protagonisten ist denkbar reduziert: ein gegebenes Versprechen, die Sicherheit seiner Familie zu gewährleisten. Selbst die unmittelbare Bedrohung seiner Liebsten scheint in ihm kaum mehr als eine kurzzeitige Erwägung eines Rückzugs hervorzurufen. Seine Handlungen sind von einer unerschütterlichen Konsequenz getragen, die ihn zu einer nahezu mythischen Figur der Rache stilisiert.

„A Working Man“ präsentiert sich als ein puristischer Action-Thriller, dessen primäre Stärke in der physischen Präsenz seines Hauptdarstellers und der kompromisslosen Darstellung von Gewalt liegt. Die narrative Tiefe und die Charakterentwicklung treten hinter der Inszenierung der brachialen Aktionen zurück. Während Jason Statham einmal mehr seine ikonische Leinwandpersona bedient, verbleibt der Film in seiner Simplizität und vermeidet es, substanzielle neue Impulse in das Genre einzubringen. Für Liebhaber geradliniger Actionfilme, die primär auf die Entfesselung physischer Gewalt fokussieren, mag „A Working Man“ durchaus seine Reize entfalten. Zuschauer, die jedoch eine komplexere Handlung und tiefgründigere Charaktere erwarten, könnten von der narrativen Kargheit des Films enttäuscht sein. Die Kinoveröffentlichung unterstreicht den Anspruch des Films, ein intensives, wenn auch nicht unbedingt innovatives Actionerlebnis auf der großen Leinwand zu bieten.


A WORKING MAN

Start: 26.03.25 | FSK 18
R: David Ayer | D: Jason Statham, David Harbour, Michael Peña
USA 2025 | Warner Bros. GmbH


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