KINO | 16.08.2024

ALIEN: ROMULUS
Ein neuer Ausflug in die Dunkelheit des Alls

Im Weltraum hört dich niemand … Kultregisseur Fede Álvarez und Erfolgsproduzent Ridley Scott führen mit dem Sci-Fi-Horrorfilm ALIEN: ROMULUS eine Kultfilmreihe zurück zu ihren Wurzeln: Während eine Gruppe junger Weltraumkolonisatoren auf einer Entdeckungstour in den Tiefen des Universums eine verlassene Raumstation plündert, trifft sie auf die unerbittlichste und tödlichste Lebensform des Universums. Es beginnt ein nervenzerfetzender Kampf ums Überleben.

von Richard-Heinrich Tarenz


© 2024 20th Century Studios. All Rights Reserved.

Eine Gruppe junger Abenteurerinnen und Abenteurer, die das Weltall nach allem durchsuchen, was man mitnehmen und vielleicht zu Geld machen kann, glaubt, den Jackpot getroffen zu haben. Rain (Cailee Spaeny), Andy (David Jonsson), Tyler (Archie Renaux), Kay (Isabela Merced), Bjorn (Spike Fearn) und Navarro (Aileen Wu) sind auf eine scheinbar völlig verlassene Station im All gestoßen, die offenbar reich an wertvollen Schätzen ist. Doch sie ahnen nicht, was sich dort wirklich herumtreibt und dafür verantwortlich ist, dass keine Menschenseele hier mehr am Leben ist. Schon sehr bald werden sie Bekanntschaft mit der gefährlichsten und furchteinflößendsten Kreatur machen, die es im ganzen Universum gibt.

Mit "Alien: Romulus" wagt das "Alien"-Franchise einen neuen Anlauf, die Zuschauer in die Tiefen des Weltraums und die Klauen des gleichnamigen Xenomorphs zu entführen. Als siebter Teil der Reihe, der sich zeitlich zwischen den ersten beiden Filmen ansiedelt, verspricht der Film eine Rückkehr zu den Wurzeln der Serie und eine Neuinterpretation der klassischen Alien-Formel. Die Handlung dreht sich um eine Gruppe junger Weltraumkolonialisten, die auf eine scheinbar verlassene Raumstation stoßen. In der Hoffnung auf wertvolle Schätze dringen sie in die Station ein und stoßen schnell auf die tödliche Gefahr, die dort lauert: ein Alien. Die Isolation, die klaustrophobische Atmosphäre und die ständige Bedrohung durch das unbarmherzige Wesen schaffen eine dichte Spannung, die Fans der Filmreihe zu schätzen wissen.

"Alien: Romulus" versucht, die düstere Atmosphäre und den Horror der ersten beiden Filme einzufangen. Regisseur Fede Alvarez setzt dabei auf eine Mischung aus klaustrophobischen Räumen, Schreckmomenten und einer langsam aufbauenden Spannung. Das Design des Aliens ist eine Hommage an das Original und erinnert an die ikonische Kreatur aus Ridley Scotts Meisterwerk. Die Besetzung besteht überwiegend aus jungen, aufstrebenden Talenten, die den Film mit frischem Wind versorgen. Sie verkörpern eine Gruppe von Außenseitern, die sich in einer lebensbedrohlichen Situation wiederfinden. Trotz der positiven Aspekte gibt es auch Kritikpunkte. So setzt der Film sehr auf die erfolgreichen Muster seiner Vorgängerfilme und bietet nur wenig Neues auf der inhaltlichen Ebene. Die Handlung ist stellenweise vorhersehbar und die Charaktere bleiben oberflächlich. Trotz dieser berechtigten Kritikpunkte, ist „Alien: Romulus" ein sehenswerter Beitrag zur "Alien"-Filmreihe. Der Film bietet Fans des Genres eine ordentliche Portion Spannung und Horror. Die Rückkehr zu den Wurzeln ist gelungen und die neuen Charaktere bieten interessante Ansätze. Allerdings mangelt es an neuen Ideen und einer innovativen Handlung.


© 2024 20th Century Studios. All Rights Reserved.

Die "ALIEN"-Filmreihe, die 1979 mit Ridley Scotts bahnbrechendem Film "Alien" begann, hat sich als eine der einflussreichsten und ikonischsten Franchises in der Geschichte des Kinos etabliert. Mit ihrer einzigartigen Mischung aus Science-Fiction, Horror und feministischer Erzählweise hat die Reihe nicht nur das Genre neu definiert, sondern auch tiefgreifende kulturelle und gesellschaftliche Themen angesprochen. In diesem Artikel beleuchten wir die Bedeutung der "ALIEN"-Filmreihe für die Filmgeschichte und ihren anhaltenden Einfluss auf die Popkultur. Der erste Film, "Alien", wurde 1979 veröffentlicht und revolutionierte das Science-Fiction-Genre. Ridley Scott schuf eine düstere, bedrückende Atmosphäre, die den Zuschauer von der ersten Minute an in ihren Bann zog. Der Film erzählt die Geschichte der Crew des Raumschiffs Nostromo, die einem unbekannten Wesen begegnet, das sie systematisch jagt.

Was "Alien" von anderen Science-Fiction-Filmen seiner Zeit abhob, war nicht nur seine innovative Technik und visuelle Gestaltung, sondern auch seine starke weibliche Protagonistin, Ellen Ripley, gespielt von Sigourney Weaver. Ripley stellte eine Abkehr von den typischen Geschlechterrollen dar, die in vielen Filmen vorherrschten. Sie war nicht nur eine Überlebenskünstlerin, sondern auch eine komplexe Figur mit emotionaler Tiefe. Diese Darstellung einer starken Frau in einer von Männern dominierten Umgebung setzte einen neuen Standard für weibliche Charaktere im Kino. Die "ALIEN"-Reihe ist bekannt für ihre tiefgründigen Themen, darunter Feminismus, Körperpolitik und die Angst vor dem Unbekannten. Der erste Film thematisiert die Verletzlichkeit des menschlichen Körpers und die Bedrohung durch das Alien als Metapher für sexuelle Angst und Gewalt. Diese Thematik wird in den nachfolgenden Filmen weiter vertieft.


© 2024 20th Century Studios. All Rights Reserved.

In "Aliens" (1986), unter der Regie von James Cameron, wird Ripley zur Mutterfigur für die überlebenden Kolonisten und kämpft gegen eine ganze Kolonie von Aliens. Hier wird das Thema Mutterschaft in einem neuen Licht betrachtet – es geht nicht nur um Schutzinstinkte, sondern auch um den Kampf gegen übermächtige Feinde. Ein weiterer Grund für den bleibenden Einfluss der "ALIEN"-Reihe sind die technischen Innovationen, die sie hervorgebracht hat. Das Produktionsdesign von H.R. Giger im ersten Film setzte neue Maßstäbe für visuelle Ästhetik im Science-Fiction-Genre. Gigers biomechanischer Stil verlieh dem Alien-Universum eine unverwechselbare Identität und beeinflusste zahlreiche nachfolgende Filme. Die Verwendung praktischer Effekte anstelle von CGI in den frühen Filmen trug zur Authentizität bei und verstärkte das Gefühl der Bedrohung durch das Alien. Diese Herangehensweise wurde später von vielen Filmemachern als Vorbild genommen.

Die Wirkung der "ALIEN"-Reihe erstreckt sich weit über das Kino hinaus. Sie hat eine Vielzahl von Medien inspiriert, darunter Comics, Videospiele und Romane. Die Franchise hat sich zu einem kulturellen Phänomen entwickelt, das Generationen von Fans begeistert hat. Darüber hinaus hat die Reihe zahlreiche Parodien und Hommagen hervorgebracht – vom berühmten „Game Over“-Moment in „Aliens“ bis hin zu Referenzen in TV-Shows wie „The Simpsons“. Diese kulturelle Durchdringung zeigt den bleibenden Einfluss der Filme auf verschiedene Bereiche der Unterhaltung. Nach mehreren Fortsetzungen – darunter "Alien 3" (1992) und "Alien: Resurrection" (1997) – sowie Prequels wie Ridley Scotts "Prometheus" (2012) und "Alien: Covenant" (2017) bleibt das Interesse an dem Franchise ungebrochen. Neue Projekte sind in Arbeit, darunter Serienformate und mögliche weitere Filme, wie „Alien: Romulus“, der nun in den Kinos startet. Die Herausforderungen des modernen Kinos – einschließlich Fragen zu Diversität und Repräsentation – bieten neue Möglichkeiten für Geschichten innerhalb des ALIEN-Universums. Es bleibt abzuwarten, wie zukünftige Werke diese Themen aufgreifen werden.


ALIEN: ROMULUS

Start: 15.08.24 | FSK 16
R: Fede Alvarez | D: Cailee Spaeny, Isabela Merced, David Jonsson Fray
USA 2024 | Walt Disney Germany



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