Marion
(Laura Tonke) und Andi (Moritz Bleibtreu) sind als Eltern so sehr
von sich überzeugt, dass es für sie selbst nach ihrer Trennung
voneinander eine Selbstverstädlichkeit ist, sich weiterhin gleichberechtigt
um ihren elf Jahre alten Sohn Milan (Valentin Thatenhorst) zu kümmern.
Selbst in den Sommerurlaub nach Italien, bei dem sogar Marions neuer
Partner Robin (David Kross) dabei ist, fahren sie noch gemeinsam.
Nur wird ihnen dabei schlagartig klar, dass sie sich an ihre eigene
Nase fassen müssen, weil ihr kleiner Milan wohl doch keine so
gute Erziehung genossen hat und damit beginnt, seine Eltern nach Strich
und Faden gegeneinander auszuspielen. Marion und Andi beschließen
also, sich fortan mit neuer Ernsthaftigkeit und Strenge um die Erziehung
ihres Sohnes zu kümmern. Dabei lernen sich die beiden selbst
neu kennen und beginnen vorsichtig, sich wieder anzunähern. Kann
die alte Familie wieder zusammenfinden?
Der
deutsche Spielfilm „Alles Fifty Fifty“ versucht das Genre
der Komödie mit einer Mischung aus Slapstick, Dialogwitz und
familiären Konflikten zu beleben. Unter der Regie von Alireza
Golafshan versammelt der Film ein vielversprechendes Ensemble, darunter
Moritz Bleibtreu und David Kross, die für einige der unterhaltsamsten
Momente sorgen. Doch trotz dieser Stärken bleibt der Film in
vielen Aspekten hinter den Erwartungen zurück – insbesondere
in Bezug auf seinen Humor. „Alles Fifty Fifty“ erzählt
die Geschichte von Andi (Moritz Bleibtreu) und Marion (Laura Tonke),
einem Paar, das sich mit den Herausforderungen des Elternseins auseinandersetzt.
Ihr Sohn Milan sorgt für reichlich Aufregung, als er immer wieder
in Schwierigkeiten gerät. Die Eltern versuchen verzweifelt, ihre
Erziehungsmethoden zu koordinieren und gleichzeitig ihren Sohn im
Zaum zu halten. Der Film nimmt die Zuschauer mit auf eine chaotische
Reise voller Missverständnisse und komischer Situationen. Trotz
des Potenzials für humorvolle Szenen ist „Alles Fifty Fifty“
vor allem in Sachen Slapstick und Körperhumor eine Enttäuschung.
Viele der Gags wirken gezwungen und nicht gut umgesetzt. Selbst erfahrene
Darsteller wie Axel Stein können nicht verhindern, dass ihre
schusseligen Momente steif und überprobt wirken.
Ein
Beispiel dafür ist eine Szene mit Laura Tonke, die in einer sexuell
aufgeladenen Passage mit einem ahnungslosen älteren Herrn interagiert.
Diese Sequenz fühlt sich eher bemüht als spontan an. Wo
der Film jedoch glänzt, sind die Dialoge. Besonders gelungen
sind die Wortgefechte zwischen Andi und Marion. Die Chemie zwischen
den beiden ist mehr als gelungen. Da sprüht es nur so von komödiantischen
Funken. Ein herausragendes Beispiel ist der Einstieg des Films, wo
sich das Paar zusammenschließt, um die Direktorin ihrer Schule
verbal in die Enge zu treiben. Diese Szenen zeigen das Potenzial des
Films auf – wenn er sich auf scharfsinnige Dialoge konzentriert,
kann er durchaus unterhalten. Leider wird dieses Niveau nicht konstant
gehalten. Ein weiteres Manko des Films ist seine langsame Erzählweise.
Nachdem Kross' Figur nach etwa einer Stunde aus der Handlung ausscheidet,
verliert der Film merklich an Schwung. Die Interaktionen zwischen
Andi, Marion und ihrem Sohn Milan werden zunehmend langweilig und
repetitiv. Es dauert lange, bis die Eltern erkennen, dass ihr Sohn
sie gegeneinander ausspielt – ein Umstand, der schnell ermüdend
wirkt. Die Suche nach dem ausgebüxten Sprössling zieht sich
unnötig in die Länge und wird durch eine wenig einfallsreiche
Kameraführung noch verstärkt. Hier hätte mehr Dynamik
gutgetan.