Nach
einer exzessiven Nacht in Las Vegas wachen Abby und Travis in einer
Luxus-Suite auf. Sie können sich beim besten Willen nicht mehr
daran erinnern, was passiert ist. Offensichtlich haben sie im Casino
den Jackpot gewonnen und im Rausch der Nacht geheiratet!
Travis
(Dylan Sprouse) schlägt sich wortwörtlich die Nächte
um die Ohren: als Untergrund-Boxkämpfer. Tagsüber ist er
Student und der ultimative Aufreißer. Und das ist genau das,
was Erstsemestlerinn Abby (Virginia Gardner) so gar nicht attraktiv
findet. Verständlicherweise ist Abby Travis gegenüber deshalb
auch total abweisend. Aber das fordert ihn erst recht heraus. Also
schlägt er ihr eine Wette vor: Steigt er bei seinem nächsten
Boxkampf als Sieger aus dem Ring, muss Abby einen Monat lang bei ihm
wohnen. Bekommt er auf die Mütze, heißt es einen Monat
keinen Sex für ihn. Was er zunächst jedoch noch nicht weiß:
Abby ist nicht die, die sie vorgibt zu sein.
„Beautiful
Wedding“ von Regisseur Roger Kumble ist die Fortsetzung von
„Beautiful Disaster“ aus dem Jahre 2023 und ist so gar
nicht der Film, den Fans des Vorgängerfilms erwartet haben. Ab
der ersten Minute, hat er große Freude daran hat, sich über
gesellschaftliche Normen lustig zu machen und die Erwartungen des
Publikums herauszufordern. Aus den Eröffnungsszenen wird deutlich,
dass „Beautiful Wedding“ einen ironischen Ton annimmt,
der es von traditionellen romantischen Komödien unterscheidet.
Der Film zwinkert dem Publikum ständig zu und fordert die Zuschauer
heraus, die stereotypen Tropen, die das Genre dominieren, in Frage
zu stellen. Hat das noch etwas mit „Beautiful Desaster“
zu tun? Nein, aber es macht trotz gewisser Schwachpunkte einen subversiven
Spaß.
Einer
der umstrittensten Aspekte von „Beautiful Wedding“ ist
seine Tendenz, Witze unter der Gürtellinie zu liefern. Der Humor
sinkt oft ins Grobe ab, mit Anspielungen und Einzeilern, die einige
Zuschauer auf den Sitzen zusammenzucken lassen. Während einige
die Kühnheit des Films zu schätzen wissen, mit der er die
Grenzen des traditionellen Rom-Com-Humors überschreitet, mögen
andere die Witze einfach nur grob und geschmacklos finden. Was „Beautiful
Wedding“ jedoch wirklich auszeichnet, ist seine Fähigkeit,
die Erwartungen des Publikums auf Schritt und Tritt zu unterlaufen.
Gerade wenn man glaubt, die Handlung verstanden zu haben, biegt der
Film scharf nach links ab und lässt den Zuschauer irritiert und
unsicher zurück, was als nächstes passieren wird. Diese
Unvorhersehbarkeit hält das Publikum auf Trab und verleiht einem
Genre, das oft formelhaft wirkt, ein Gefühl von Frische.
Auch
wenn „Beautiful Wedding“ vielleicht nicht jedermanns Sache
ist, machen ihn sein ironischer Ton, die Witze unter der Gürtellinie
und die Bereitschaft, die Erwartungen des Publikums zu brechen, zu
einem sehenswerten Film in der romantischen Komödienlandschaft.
Ob das Kinopublikum ihn liebt oder hasst, dieser Film wird mit Sicherheit
Diskussionen anregen und vorgefasste Meinungen darüber, was eine
romantische Komödie sein sollte, in Frage stellen.
BEAUTIFUL WEDDING
Start:
09.05.24 | FSK 12
R: Roger Kumble | D: Dylan Sprouse, Virginia Gardner, Austin North
USA 2024 | Leonine