Nach
einem Treffen mit dem neu gewählten US-Präsidenten Thaddeus
Ross, gespielt von Harrison Ford, der in diesem Film sein MCU Debüt
gibt, findet sich Sam Wilson plötzlich inmitten eines internationalen
Konflikts wieder. Er muss die Hintergründe eines skrupellosen,
globalen Komplotts aufdecken, bevor der wahre Strippenzieher die gesamte
Welt ins Chaos stürzen kann. Ein atemloser Wettlauf gegen die
Zeit beginnt.
Nachdem
Captain America (Anthony Mackie) bei einem Einsatz in Mexiko dem skrupellosen
Söldner Sidewinder (Giancarlo Esposito) und dessen Serpent Society
das Handwerk legt, wird er zum Dank zusammen mit seinem Mitstreiter
Joaquin Torres (Danny Ramirez) ins Weiße Haus eingeladen. Doch
einfache, freundschaftliche Meetings scheint es für ihn nicht
zu geben. Denn das Treffen mit dem gerade erst ins Amt gewählten
US-Präsidenten Thaddeus Ross (Harrison Ford) verwickelt den Avenger
mit dem ikonischen Vibranium-Schild in einen Konflikt globalen Ausmaßes.
Doch noch ist Zeit, die Welt davor zu bewahren, ins absolute Chaos
zu stürzen. Nur drängt die Zeit.
„Captain
America: Brave New World“ ist der vierte Teil der Captain-America-MCU-Filmreihe
und eine gelungene Fortsetzung der TV-Miniserie „The Falcon
and the Winter Soldier" (2021), wobei bei diesem Film das 10fache
Budget und mit Harrison Ford ein Weltstar zur Verfügung gestanden
hat. Dieser 35. MCU-Spielfilm kann seine Erwartungen erfüllen
und bestätigt den qualitativen Aufwärtstrend des MCU, der
bereits mit „Deadpool & Wolverine“ angestoßen
wurde. Doch nicht nur für MCU-Fans bietet dieser Film einen großen
Unterhaltungswert. Er verbindet eine spannende Handlung mit dem MCU-üblichen
Humor, gepaart mit tollen schauspielerischen Leistungen. Die Chemie
zwischen Anthony Mackie, Danny Ramirez und dem schauspielerisch grandios
agierenden Carl Lumbley, funktioniert sehr gut. Aber auch die Marvel-Stuntchoreografen
können auf ganzer Linie überzeugen und machen großen
Spaß. Es ist schon verrückt, was man mit einem Captain
America-Schild so alles machen kann. „Captain America: Brave
New World“ ist ein Politthriller, der nachdenklich macht und
das MCU in die reale Welt einbettet, ähnlich wie „The Return
of the First Avenger“, der von vielen Fans als einer der besten
MCU-Filme angesehen wird. Ähnlichkeiten mit aktuellen Ereignissen
sind dabei nicht zufällig und gewollt. Die Geschichte ist in
sich schlüssig und funktioniert und ist mit 118 Minuten erfreulich
kurz.
Allerdings
schafft es der Film nicht sehr gut, den Fokus auf Captain America
und seine Entwicklung zu legen. Vielmehr fühlt sich der Film
als eine Fortsetzung von „Der unglaubliche Hulk“ (2008)
an und knüpft personell und inhaltlich an die Ereignisse dieses
Films an. Ebenso fühlt sich dieser Film als die größte
und beste Episode der erfolgreichen Fernsehserie „The Falcon
and the Winter Soldier“ an. Es bleibt für die Zukunft zu
hoffen, dass die Figur des Captain America in weiteren MCU-Filmen
weiter beleuchtet und entwickelt wird. Hier besteht noch jede Menge
Luft nach Oben. Trotzdem ist „Captain America: Brave New World“
ein gelungener und würdiger MCU-Film und führt die legendäre
Saga fort. Ein solch cineastisches Spektakel hat man seit „Doctor
Strange in the Multiverse of Madness“ (2022) nicht mehr auf
der Kinoleinwand gesehen.
Die
Figur des Captain America, in den ersten drei Filmen verkörpert
von Chris Evans, ist nicht nur eine der zentralen Figuren im Marvel
Cinematic Universe (MCU), sondern auch ein Symbol für die Entwicklung
des gesamten Franchise. Die bisherigen drei Filme – „Captain
America: The First Avenger“ (2011), „Captain America:
The Winter Soldier“ (2014) und „Captain America: Civil
War“ (2016) – haben nicht nur die Geschichte des Charakters
geprägt, sondern auch entscheidende Impulse für das MCU
gegeben.
Captain
America: The First Avenger (2011)
„Captain America: The First Avenger“ markiert den ersten
Auftritt von Steve Rogers in der MCU und erzählt die Ursprungsgeschichte
des ikonischen Helden. Der Film spielt während des Zweiten Weltkriegs
und zeigt, wie der schwächliche Steve Rogers durch das Supersoldaten-Programm
in Captain America verwandelt wird. Regisseur Joe Johnston gelingt
es, eine nostalgische Atmosphäre zu schaffen, die sowohl an klassische
Kriegsfilme als auch an die Comic-Wurzeln des Charakters erinnert.
Die Bedeutung dieses Films liegt nicht nur in der Einführung
von Captain America, sondern auch in der Etablierung eines moralischen
Kompasses innerhalb des MCU. Steve Rogers verkörpert Werte wie
Mut, Loyalität und Gerechtigkeit – Eigenschaften, die im
Laufe der weiteren Filme immer wieder thematisiert werden. Zudem wird
mit dem Bösewicht Red Skull (Hugo Weaving) ein erster großer
Antagonist eingeführt, dessen Einfluss bis in spätere Filme
spürbar bleibt.
Captain
America: The Winter Soldier (2014)
Mit „Captain America: The Winter Soldier“ vollzieht sich
ein bemerkenswerter Wandel im Ton und Stil des MCU. Regisseure Anthony
und Joe Russo bringen einen politischen Thriller auf die Leinwand,
der sich mit Themen wie Überwachung, Freiheit und dem Preis der
Sicherheit auseinandersetzt. Der Film zeigt Steve Rogers, der sich
mit den Schatten seiner Vergangenheit konfrontiert sieht – insbesondere
mit dem mysteriösen Winter Soldier (Sebastian Stan), einem ehemaligen
Freund und Soldaten. Dieser Film hat weitreichende Konsequenzen für
das MCU. Er führt nicht nur zur Enthüllung von S.H.I.E.L.D.s
dunklen Geheimnissen, sondern legt auch den Grundstein für zukünftige
Konflikte innerhalb des Universums. Die Enthüllung, dass Hydra
infiltriert hat, was einst als sicher galt, verändert die Dynamik
zwischen den Charakteren und stellt grundlegende Fragen über
Vertrauen und Loyalität. Darüber hinaus wird hier das Verhältnis
zwischen Steve Rogers und Natasha Romanoff (Scarlett Johansson) vertieft.
Ihre Zusammenarbeit zeigt eine neue Art von Teamarbeit im MCU und
bereitet den Boden für zukünftige Interaktionen zwischen
den Avengers.
Captain
America: Civil War (2016)
„Captain America: Civil War“ ist nicht nur ein weiterer
Schritt in der Entwicklung von Steve Rogers; er ist auch ein Wendepunkt
für das gesamte MCU. Der Film behandelt die Spaltung innerhalb
der Avengers nach dem Sokovia-Abkommen, das eine Regulierung superheldenhafter
Aktivitäten vorsieht. Hier stehen sich zwei Lager gegenüber:
Steve Rogers, der für die Freiheit der Superhelden kämpft,
und Tony Stark/Iron Man (Robert Downey Jr.), der für mehr Kontrolle
plädiert. Die Auseinandersetzung zwischen diesen beiden Charakteren
ist emotional aufgeladen und bietet tiefere Einblicke in ihre Motivationen.
Während Tony Stark aus Schuldgefühlen handelt, bleibt Steve
seinen Prinzipien treu – eine Entscheidung, die ihn letztendlich
isoliert. Diese Konflikte sind nicht nur persönlich; sie spiegeln
größere gesellschaftliche Debatten über Macht und
Verantwortung wider. „Civil War“ führt zudem neue
Charaktere ein – darunter Black Panther (Chadwick Boseman) und
Spider-Man (Tom Holland) – was das MCU weiter diversifiziert
und bereichert. Die Kämpfe zwischen den Avengers sind spektakulär
inszeniert und zeigen eindrucksvoll die unterschiedlichen Fähigkeiten
jedes Charakters.
Die
drei Captain-America-Filme sind mehr als nur Einzelwerke; sie bilden
einen zusammenhängenden Bogen innerhalb des Marvel Cinematic
Universe. Sie zeigen nicht nur die Entwicklung von Steve Rogers als
Charakter – vom idealistischen Soldaten zum komplexen Helden
–, sondern reflektieren auch zentrale Themen wie Identität,
Loyalität und Moralität. Diese Filme haben entscheidend
dazu beigetragen, das MCU zu formen und seine narrative Tiefe zu erweitern.
Sie bieten einen emotionalen Ankerpunkt in einer Welt voller übernatürlicher
Kräfte und fantastischer Abenteuer. Mit jeder neuen Herausforderung
wächst Captain America über sich hinaus und bleibt dabei
stets ein Symbol für Hoffnung und Gerechtigkeit – Werte,
die im Herzen des Marvel Cinematic Universe verankert sind.
„Captain
America: Brave New World“ bildet den Auftakt zu einer Fülle
von neuen Spielfilmen und Serien, die in diesem Jahr das MCU erweitern
werden. An dieser Stelle erfolgt ein Überblick über die
neuen MCU-Titel, welche in diesem Jahr in Kino und Fernsehen starten
werden:
Daredevil:
Born Again – 4. März 2025 [Serie]
Mehrere Jahre seitdem sie eigentlich getrennte Wege gehen, sehen sich
Anwalt Matt Murdock und Wilson Fisk einmal mehr gegenüber, als
beide von ihrer Vergangenheit eingeholt werden und ihr nicht entfliehen
können. Bei „Daredevil: Born Again“ handelt sich
um eine Fortsetzung zu den Fernsehserien „Marvel’s Daredevil“
(2015–2018) und „Echo“ (2024).
Thunderbolts*
- 2. Mai 2025 [Film]
Eine Gruppe von Anti-Helden wird gegen ihren Willen durch CIA-Direktorin
Valentina Allegra de Fontaine rekrutiert und ist gezwungen zusammenzuarbeiten,
um eine gefährliche Mission abzuschließen.
Ironheart
– 24. Juni 2025 [Serie]
Die geniale Erfinderin Riri Williams entwickelt die fortgeschrittenste
Rüstung seit dem Iron-Man-Anzug selbst.
The
Fantastic Four: First Steps – 25. Juli 2025 [Film]
Auf einer von den 1960er Jahren inspirierten retro-futuristischen
Erde müssen die Fantastischen Vier ihre Welt vor dem Planeten
verschlingenden kosmischen Wesen Galactus und seinem Herold, dem Silver
Surfer, schützen.
Eyes
of Wakanda – 6. August 2025 [Serie]
Die Hatut Zaraze, gefürchtete Kriegerinnen und Krieger aus Wakanda,
führen im Laufe der Geschichte gefährliche Missionen auf
der ganzen Welt durch, um Vibranium-Artefakte zu bergen. „Eyes
of Wakanda“ ist eine MCU-Zeichentrick-Miniserie.
Marvel
Zombies – 3. Oktober 2025 [Serie]
„Marvel Zombies“ spielt in der alternativen Zeitlinie,
die in der „What If…?“-Folge „What If…
Zombies?!“ (2021) eingeführt wurde, und folgt einer Gruppe
von Überlebenden, die gegen ehemalige Helden und Schurken kämpfen,
die in Zombies verwandelt wurden. „Marvel Zombies“ ist
eine MCU-Zeichentrick-Miniserie.
Wonder
Man – Dezember 2025 [Serie]
„Wonder Man“ ist eine MCU-Miniserie die auf der gleichnamigen
Figur aus Marvel Comics basiert.
CAPTAIN AMERICA: BRAVE NEW WORLD
Start:
13.02.25 | FSK 12
R: Julius Onah | D: Anthony Mackie, Harrison Ford, Danny Ramirez
USA 2025 | Walt Disney Germany