KINO | 04.09.2024

DIE IRONIE DES LEBENS

Edgar (67) ist ein erfolgreicher Comedian, der sich in seiner Bühnenshow über das Älterwerden lustig macht: seine gescheiterte Ehe, eine nachlassende Libido, die sich rapide verschlechternde Gesundheit, allgemeine Nutzlosigkeit und den nahenden Tod.

von Richard-Heinrich Tarenz


© 2024 – SunnySideUp Film GmbH | Pictures in a Frame GmbH | Warner Bros.

Edgar (Uwe Ochsenknecht) ist Ende 60 und zählt zu den erfolgreichsten Comedians Deutschlands. Auf der Bühne kann ihm so schnell niemand etwas vormachen. Dabei macht er sich in seinem Programm vor allem über Dinge lustig, die ältere Menschen betreffen. Seien es gescheiterte Beziehungen, Enkelkinder, undankbare Kinder, die nachlassende Libido, die sich verschlechternde Gesundheit und den Tod. Doch während er auf der Bühne das blühende Leben und ein sehr extrovertierter Typ ist, wird nach der Show aus ihm ein einsamer, trauriger Mann, der seine Abende mit Alkohol und Groupies füllt. Nach 25 Jahren begegnet er seiner Ex-Frau Eva (Corinna Harfouch) wieder, die mittlerweile unheilbar an Krebs erkrankt ist. Die beiden beginnen, sich wieder anzunähern und Eva beschließt, Edgar auf seine Tour durch Deutschland und Österreich zu begleiten.

Markus Gollers neues Werk "Die Ironie des Lebens" präsentiert ein Wiedersehen der deutschen Schauspielgrößen Uwe Ochsenknecht und Corinna Harfouch. Der Film, eine Mischung aus Komödie und Drama, wirft einen vielschichtigen Blick auf das Leben, den Tod und die Liebe. Doch gelingt es dem Film, das sensible Gleichgewicht zwischen Humor und Tragik zu halten? Corinna Harfouch verleiht der Rolle der Eva eine beeindruckende Tiefe. Ihre Figur ist von einer herzzerreißenden Verletzlichkeit geprägt, aber auch von einer starken Lebenskraft. Die Chemie zwischen Ochsenknecht und Harfouch ist spürbar und trägt maßgeblich zum Erfolg des Films bei. Der Film versucht, das Genre der Tragikomödie zu meistern.

Die humorvollen Szenen, insbesondere die Auftritte Edgars auf der Bühne, stehen im Kontrast zu den ergreifenden Momenten, in denen die beiden Protagonisten ihre Vergangenheit aufarbeiten. Doch gelingt es dem Film wirklich, diese beiden Elemente in Einklang zu bringen? Die Komödie funktioniert über weite Strecken gut. Ochsenknecht ist in seiner Rolle als überdrehter Comedian überzeugend. Doch die dramatischen Szenen wirken stellenweise etwas konstruiert und überladen. Die Krankheit von Eva wird zwar sensibel behandelt, doch die emotionalen Ausbrüche der Charaktere wirken bisweilen aufgesetzt. "Die Ironie des Lebens" ist in erster Linie ein Film über das Leben. Über die Suche nach Sinn, nach Liebe und nach Vergebung. Der Film zeigt, wie wichtig es ist, die Vergangenheit loszulassen und das Leben im Hier und Jetzt zu genießen.


DIE IRONIE DES LEBENS

Start: 05.09.24 | FSK 12
R: Markus Goller | D: Uwe Ochsenknecht, Corinna Harfouch, Emilia Schüle
Deutschland 2024 | Warner Bros. GmbH


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