IMAGINARY
von Regisseur Jeff Wadlow ist das aktuelle Filmprojekt der US-amerikanischen
Filmproduktionsgesellschaft Blumhouse Productions, die für seine
günstig produzierten und dadurch oftmals recht profitablen Horrorfilme
bekannt ist. In den vergangenen Jahren wurde Blumhouse Productions
bekannt mit Filmen wie „M3GAN“ und „Halloween Kills“.
IMAGINARY ist kein spektakulärer Horror-Thriller, hat aber durchaus
spannende und unterhaltsame Momente. Der Film leidet an zu vielen
Handlungssträngen, die entweder nicht auserzählt werden,
oder nur bedingt optimal umgesetzt wurden. Generell wirkt das erzählerische
Konzept für diesen Film nicht vollständig ausgereift. Die
Haupthandlung hingegen ist erzählerisch interessant und gut umgesetzt.
Es geht um Familie und niemals aufgearbeitete Ereignisse in der Vergangenheit.
Der sekundäre Handlungsstrang, der auf ein diffuses Kindheitstraume
und die zerbrochene Beziehung der Hauptfigur zu ihrem Vater verweist,
bleibt verwirrend und wenig zielführend.
Sehr
schön dargestellt wird die Beziehung zwischen Alice und Jessica.
Deren psychische Bindung ist ein Schlüsselelement des Films.
Allerdings hätte die Ausgestaltung konkreter und eindeutiger
sein können. Wenn der Film jedoch von einem Horror-Thriller im
wahrsten Sinne des Wortes die Tür zu einer mythischen Science-Fiction-Story
öffnet, driftet der Film ab und präsentiert eine CGI-Welt,
die nicht wirklich überzeugt, inhaltlich wie visuell. Leider
kann sich der Film nicht entscheiden was er eigentlich sein möchte.
Für einen Horror-Thriller hat er zu wenig Schrecken und nervenaufreibende
Spannung. Die schauspielerischen Darstellungen sind gelungen und dem
Film angemessen. Es ist schade, dass IMAGINARY an keiner Stelle wirklich
sein volles Potential entwickeln kann. Sehr schön hätte
der Film ein Horrorversion von „Ted“ sein können
oder ein surreal-großartiger Film wie „M3gan“. IMAGINARY
ist unterhaltsam und spannend, zeigt ab nie seine eigene Identität,
was schade ist.