KINO | 04.04.2024

Immaculate

Die fromme Novizin Cecilia verlässt ihre Heimat in den USA, um einem abgelegenen Kloster inmitten der malerischen Landschaft Italiens beizutreten. Doch der herzliche Empfang durch die Ordensschwestern und Pater Tedeschi trügt: Schon bald entwickelt sich ihr Aufenthalt zu einem Albtraum, als ihr klar wird, dass der Ort ein düsteres Geheimnis und unaussprechliche Schrecken birgt.

von Richard-Heinrich Tarenz


© capelight pictures OHG

Cecilia (Sydney Sweeney) hat sich in ihrem noch jungen Leben gänzlich ihrem Glauben verschrieben. Sie fühlt sich dazu berufen, als Ordensfrau in einem Kloster Gott zu dienen. Also bricht sie in ihrer US-amerikanischen Heimat alle Zelte ab, um nach Italien überzusiedeln und dort einem Konvent als Novizin beizutreten. Dort wird sie von den anderen Ordensschwestern mit offenen Armen empfangen und auch der Ordenspriester Tedeschi (Álvaro Morte) heißt den Neuzugang herzlich willkommen. Doch ganz so unbeschwert bleibt es für Cecilia nicht. Denn es scheint, dass der Orden ein finsteres Geheimnis hütet. Und wie kann es sein, dass Cecilia trotz ihrer gottesfürchtigen Keuschheit plötzlich schwanger ist?

Der neue Horrorfilm "Immaculate" mit einer furios agierenden Sydney Sweeney in der Hauptrolle entführt die Zuschauer in ein düsteres Kloster voller Geheimnisse und Schrecken. Regisseur Michael Mohan beweist mit seinem Spielfilm ein feines Gespür für atmosphärische Szenen und psychologische Spannung. Allerdings bleiben die Charaktere und die Geschichte in diesem Horrorfilm teilweise recht blass. "Immaculate" lebt von seiner Atmosphäre. Die düsteren Klostergänge, die kargen Zellen und die bedrückende Stille erzeugen ein Gefühl des Unbehagens, das den Zuschauer bis zum Ende des Films fesselt. Mohan nutzt gekonnt Licht und Schatten, um die Spannung zu erhöhen und die bedrohliche Atmosphäre zu unterstreichen. Der Film spielt mit religiösen Symbolen und Zitaten, die die Geschichte deuten und gleichzeitig neue Fragen aufwerfen. Agnes' Glaube wird auf die Probe gestellt, als sie mit den dunklen Geheimnissen des Klosters konfrontiert wird.

Die psychologische Spannung wird durch die Isolation der Nonnen und die ständige Angst vor dem Unbekannten noch verstärkt. Sydney Sweeney trägt den Film mit ihrer starken Präsenz. Sie verkörpert Agnes' Zweifel, Ängste und Entschlossenheit auf glaubwürdige Weise. Ihre Darstellung ist ein wichtiger Faktor für die emotionale Bindung des Zuschauers an die Protagonistin. Jedoch bleiben die Nebencharaktere und die Geschichte teils blass. Die anderen Nonnen und der Pater des Klosters werden kaum beleuchtet und bleiben als Figuren eher eindimensional. Auch die Auflösung der Geschichte ist vorhersehbar und bietet keine überraschenden Wendungen. "Immaculate" ist ein atmosphärischer und spannender Horrorfilm, der durch Sydney Sweeneys starke Leistung und die gelungene Inszenierung überzeugt. Der Film verlässt zwar keine ausgetretenen Pfade des Genres, bietet aber ein unterhaltsames und fesselndes Kinoerlebnis für Fans des Genres.


IMMACULATE

Start: 04.04.24 | FSK 18
R: Michael Mohan | D: Sydney Sweeney, Álvaro Morte, Simona Tabasco
USA, Italien 2024 | capelight pictures


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