KINO | 12.03.2025

KÖLN 75

KÖLN 75 erzählt die mitreißende und wahre Geschichte der rebellischen 18-jährigen Vera Brandes, die selbstbewusst und leidenschaftlich alles aufs Spiel setzt, um ihren Traum zu verwirklichen. Gegen den Willen ihrer konservativen Eltern bucht sie auf eigenes Risiko das Kölner Opernhaus, um Keith Jarrett im Januar 1975 für ein Konzert nach Köln zu holen.

von Richard-Heinrich Tarenz


© Wolfgang Ennebach/Alamode Film

Die junge Vera Brandes (Mala Emde) ist fest entschlossen, ihren Platz in der Musikwelt der 1970er-Jahre zu erobern. Als Konzertveranstalterin bringt sie internationale Größen nach Deutschland, trotz des Widerstands ihrer Eltern und der Herausforderungen, denen sie als Frau in einer von Männern dominierten Branche gegenübersteht. Ihre Leidenschaft für die Musik treibt sie an, alles für ihren Traum zu riskieren. Der Höhepunkt ihrer Bemühungen: Das Konzert des berühmten Jazz-Pianisten Keith Jarrett (John Magaro), das am 24. Januar 1975 in der Kölner Oper stattfinden soll. Doch kurz vor Beginn des Abends droht alles zu scheitern, und Vera steht vor der Herausforderung, das Konzert zu retten, das später als legendär in die Geschichte eingehen wird.

Ido Fluks „Köln 75“ ist mehr als nur ein simples Biopic über die Entstehung des legendären „Köln Concert“ von Keith Jarrett. Es ist ein Film über eine junge Frau, die sich in einer männerdominierten Welt behauptet, über Leidenschaft, Widerstand und die Magie der Musik. Der Film erzählt die wahre Geschichte von Vera Brandes, einer 18-jährigen Musikliebhaberin, die 1975 gegen alle Widerstände das „Köln Concert“ in der Kölner Oper organisiert.


© Wolfgang Ennebach/Alamode Film

Ido Fluk konzentriert sich auf die Herausforderungen, mit denen Vera konfrontiert ist: Skepsis, Ablehnung und der Kampf um Anerkennung in einer von Männern dominierten Branche. Fluk gelingt es, die Atmosphäre der 1970er Jahre authentisch einzufangen. Die Kulissen, Kostüme und die Musik transportieren den Zuschauer in eine Zeit des Aufbruchs und der Rebellion. Die Kameraarbeit ist unaufdringlich und konzentriert sich auf die Figuren und ihre Emotionen. Mala Emde liefert eine herausragende Leistung als Vera Brandes ab. Sie verkörpert die junge Frau mit einer Mischung aus Verletzlichkeit und Entschlossenheit. Die Nebendarsteller, darunter auch John Magaro als Keith Jarrett, überzeugen ebenfalls.

Die Musik spielt eine zentrale Rolle in „Köln 75“. Der Film zeigt die Entstehung des „Köln Concert“ und die Bedeutung dieses Konzerts für die Jazzgeschichte. Die Musik von Keith Jarrett wird gekonnt in die Handlung integriert und trägt zur emotionalen Wirkung des Films bei. Wie bei jedem Biopic stellt sich die Frage nach der Balance zwischen Fakten und Fiktion. Fluk nimmt sich einige künstlerische Freiheiten, um die Geschichte dramaturgisch zu verdichten. Trotzdem ist „Köln 75“ ein sehenswerter Film, der die Geschichte hinter einem musikalischen Meilenstein erzählt und gleichzeitig ein Porträt einer starken jungen Frau zeichnet. Der Film ist eine Hommage an die Musik, die Leidenschaft und den Mut, seine Träume zu verwirklichen.


KÖLN 75

Start: 13.03.25 | FSK 12
R: Ido Fluk | D: Mala Emde, John Magaro, Michael Chernus
Deutschland, Polen, Belgien 2025 | Alamode Film


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