KINO | 18.12.2024

KRAVEN THE HUNTER

KRAVEN THE HUNTER ist die actiongeladene Ursprungsgeschichte, die zeigt, wie und warum einer der kultigsten Schurken von Marvel entstanden ist. Aaron Taylor-Johnson spielt Kraven, einen Mann, dessen komplexe Beziehung zu seinem skrupellosen Vater Nikolai Kravinoff ihn auf einen Rachefeldzug mit brutalen Konsequenzen führt, der ihn dazu motiviert, nicht nur der größte Jäger der Welt zu werden, sondern auch einer der gefürchtetsten.

von Richard-Heinrich Tarenz


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Sergei Kravinoff (Aaron Taylor-Johnson) hat sich aus seiner Kindheit in Russland eigentlich nur eine Sache bewahrt: seine Liebe zur Natur und den Tieren. Tiere sind ihm näher als so mancher Mensch. Die Gründe dafür liegen weit zurück in seiner Kindheit. Denn damals litt Sergei besonders unter seinem kaltherzigen Vater Nikolai (Russell Crowe). Der hatte nur wenig für seinen eigenen Sohn übrig und ließ ihn skrupellos wissen und spüren, dass er ganz klar Sergeis Halbbruder Dmitri (Fred Hechinger) bevorzugte. Also zog sich Sergei immer weiter von den Menschen zurück und sah seine Aufgabe im Beschützen von Natur und Tieren. Nicht einmal Sergei nennt er sich mittlerweile noch. Bekannt ist er als Kraven the Hunter. Und die Tiere scheinen nicht nur Kravens Freunde zu sein, sondern auch seinen Befehlen zu folgen. Diese besondere Verbindung wird schließlich auf die Probe gestellt, als Dmitri wieder auftaucht.

"Kraven the Hunter" ist ein ambitionierter Versuch, einem der ikonischsten Spider-Man-Schurken ein eigenes Soloabenteuer zu widmen. Der Film, der sich bewusst von der klassischen Superheldenformel entfernt, bietet eine düstere und atmosphärische Erzählung, die jedoch nicht ganz ihre volle Wirkung entfaltet. Die größte Stärke des Films liegt zweifellos in der Darstellung von Kraven. Aaron Taylor-Johnson verkörpert den Jäger mit einer beeindruckenden Intensität. Kraven wird nicht als eindimensionaler Anti-Held dargestellt, sondern als ein komplexer Charakter, der von seinen eigenen Dämonen getrieben wird. Seine Suche nach seiner eigenen Identität verleiht ihm eine tragische Tiefe, die über den üblichen Anti-Helden hinausgeht. Die visuelle Gestaltung des Films ist ebenfalls sehenswert. Die afrikanische Wildnis dient als ansprechende Kulisse für Kravens Ursprungsgeschichte und unterstreicht die Naturverbundenheit seines Charakters.

Die Kameraarbeit von Ben Davis fängt die Schönheit und die Brutalität der Natur gleichermaßen ein und erzeugt eine dichte Atmosphäre. Trotz dieser Stärken bleibt "Kraven the Hunter" hinter seinen Erwartungen zurück. Die Handlung ist stellenweise vorhersehbar und die Charakterentwicklung einiger Nebenfiguren bleibt oberflächlich. Der Versuch, Kraven als eine Art modernen Mythos darzustellen, wirkt stellenweise überambitioniert und geht zu Lasten der erzählerischen Klarheit. Die Actionsequenzen sind zwar gut inszeniert, können jedoch nicht mit der Intensität der MCU-Filme mithalten.


KRAVEN THE HUNTER

Start: 12.12.24 | FSK 16
R: J.C. Chandor | D: Aaron Taylor-Johnson, Russell Crowe, Ariana DeBose
USA 2024 | Sony Pictures Germany



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