KINO | 03.07.2024

MaXXXine

Mitte der Achtzigerjahre bekommt Pornostar Maxine Minx (Mia Goth) endlich ihre große Chance in Hollywood. Doch ein geheimnisvoller Privatdetektiv und die grausamen Morde eines Serienkillers in ihrem Umfeld sorgen dafür, dass ausgerechnet jetzt ihre unheilvolle Vergangenheit ans Licht kommen könnte.

von Richard-Heinrich Tarenz


© Starmaker Studios LLC

Sechs Jahre sind vergangen, seit Maxine Minx (Mia Goth) beim nun sogenannten „Texas Pornhouse Massacre“ noch einmal mit dem Leben davongekommen ist. Unberührt davon ist ihr größter Wunsch, ein schillernder Filmstar zu werden, geblieben. In Hollywood schlägt sie sich von Casting zu Casting durch und scheint schließlich am Ziel angekommen, als sie die Hauptrolle in Elizabeth Benders (Elizabeth Debicki) neuem Horrorfilm landet. Aber die Vergangenheit lässt Maxine nicht los. Ein Detektiv ist ihr wegen des Massakers auf der texanischen Farm auf den Fersen und lässt damit Maxine zunehmend aus der Fassung geraten. Das merkt auch Elizabeth und macht ihr klar, dass es keinen Film mit ihr geben wird, wenn sie sich nicht in den Griff bekommt. Dass außerdem ein Serienmörder in Hollywood die Runde macht, der es eindeutig auf junge aufstrebende Schauspielerinnen abgesehen hat, bringt auch nicht gerade Ruhe in die Sache. Angst macht sich breit, aber Maxine ist gewillt, sich im Ernstfall zu verteidigen.

Mia Goth liefert mit ihrer Rolle als Maxine Minx in Ti Wests jüngstem Horrorfilm "MaXXXine" eine Meisterleistung ab, die weit über den klassischen Slasher-Film hinausgeht. Der Film, der nach "X" und "Pearl" den Abschluss der „X“-Trilogie bildet, bietet nicht nur blutige Spannung, sondern auch einen tiefgründigen Kommentar zur Rolle der Frau in Hollywood und zur Geschichte des Horrorgenres. Maxine Minx ist keine klassische Scream Queen. Sie ist eine junge Frau mit großen Träumen, die sich in einer von Männern dominierten Welt behaupten muss.


© Starmaker Studios LLC

In den 1980er Jahren, der Zeit, in der der Film spielt, war Hollywood ein Ort, an dem Frauen oft auf stereotype Rollen reduziert wurden. Maxine widersetzt sich dieser Norm und wird zur Protagonistin ihrer eigenen Geschichte. Sie ist nicht nur Opfer, sondern auch Täterin. Sie ist eine Frau, die sich nicht länger von Männern unterdrücken lässt. "MaXXXine" ist durchzogen von feministischen Codes und Subversionen. Der Film spielt mit den Erwartungen des Publikums und dekonstruiert die gängigen Tropen des Horrorgenres. Die weiblichen Charaktere sind komplex und vielschichtig.

Sie sind nicht nur Dekoration, sondern treibende Kräfte der Handlung. Goth verleiht Maxine eine Stärke und Entschlossenheit, die inspiriert und Hoffnung gibt. Der Film wirft einen kritischen Blick auf die Schattenseiten der Filmindustrie. Hollywood wird als Ort der Illusion und des Scheinlebens dargestellt, in dem die Träume vieler junger Frauen zerbrechen. Maxine wird zur Metapher für alle Frauen, die sich in dieser Welt zurechtfinden müssen. Sie zeigt, dass auch in den dunkelsten Stunden Hoffnung besteht und dass es möglich ist, seine eigenen Träume zu verwirklichen. Mia Goth hat sich mit ihrer Darstellung der Maxine Minx als eine der interessantesten Schauspielerinnen ihrer Generation etabliert. Sie verkörpert eine neue Generation von Scream Queens in Horrorfilmen, die nicht nur schön und verängstigt sind, sondern auch stark, intelligent und komplex. Goth ist eine Schauspielerin, die Grenzen überschreitet und neue Wege beschreitet.


MaXXXin

Start: 04.07.24 | FSK 18
R: Ti West | D: Mia Goth, Elizabeth Debicki, Moses Sumney
USA 2024 | Universal Pictures Germany


AGB | IMPRESSUM