Noah
und seine Freunde entdecken während der Sommerferien in ihrer
kleinen Stadt eine düstere, unerklärliche Macht, die ihren
unbeschwerten Sommerspaß zu zerstören droht. Gemeinsam
müssen sie sich dieser dunklen Gefahr stellen, und entdecken
dabei, dass wahre Freundschaft und Teamarbeit die stärksten Waffen
gegen das geheimnisvolle Unbekannte sind. Tatkräftige Unterstützung
bekommen sie von dem pensionierten Polizisten Gene Carruthers.
Am
19. Juni startet David Henries US-Spielfilm "Monster Summer"
in den deutschen Kinos und reiht sich damit in die Welle von Werken
ein, die das goldene Zeitalter der Coming-of-Age-Geschichten und des
übernatürlichen Horrors der 1980er und 90er Jahre neu beleben.
Der Film verspricht eine packende Mischung aus jugendlichem Abenteuer
und schleichendem Grusel, angesiedelt in einer US-Kleinstadt, die
von einer unheimlichen Bedrohung heimgesucht wird. Während "Monster
Summer" zweifellos gelungene Momente des Schreckens und der Herzlichkeit
bietet, ringt er gleichzeitig mit der Herausforderung, eine eigene
Identität abseits seiner offenkundigen Inspirationen zu formen.
Der Film versetzt den Zuschauer zurück in die frühen 1990er
Jahre, eine Dekade, die für viele von uns mit dem Gefühl
einer unschuldigeren Kindheit und dem Aufblühen von popkulturellen
Phänomenen wie Stephen Kings "ES" und den Filmen von
Steven Spielberg verbunden ist. Hier, in der scheinbar idyllischen
Fassade einer amerikanischen Kleinstadt, gerät eine Gruppe von
Teenagern in den Sog einer mysteriösen, übernatürlichen
Bedrohung. Die Erzählung folgt dem bekannten Muster einer Gruppe
von Außenseitern, die das Geheimnis lüften müssen,
während die Erwachsenenwelt, von Mel Gibson als kauzigem, pensionierten
Polizisten verkörpert, entweder ahnungslos oder unwillig ist,
die drohende Gefahr anzuerkennen. Die Stärke von "Monster
Summer" liegt zweifellos in seiner Atmosphäre und der akkuraten
Wiedergabe des Zeitgeistes der 90er. Regisseur David Henrie gelingt
es, ein Gefühl von Nostalgie zu erzeugen, das nicht nur durch
visuelle Details und den Soundtrack untermauert wird, sondern auch
durch die authentische Darstellung jugendlicher Freundschaften und
ihrer Dynamiken. Die Interaktionen der jungen Protagonisten, angeführt
von Mason Thames, wirken glaubwürdig und lassen das Publikum
an ihren Ängsten, Träumen und ihrer wachsenden Erkenntnis
über die düsteren Seiten ihrer Heimat teilhaben.
Mel
Gibson fügt sich als der desillusionierte Cop, der widerwillig
zum Mentor wird, nahtlos in das Ensemble ein und verleiht der Geschichte
eine willkommene Dosis rauer Weltweisheit. Doch gerade in seiner offensichtlichen
Verbundenheit mit Genre-Klassikern liegt auch eine zentrale Herausforderung
für "Monster Summer". Die Parallelen zu "ES"
und insbesondere zu "Stranger Things" sind unübersehbar.
Dies führt zuweilen zu einer erzählerischen Vorhersehbarkeit,
die dem Film seine eigene Stimme nimmt. Die monströsen Elemente,
obwohl visuell ansprechend umgesetzt, überraschen selten in ihrer
Konzeption oder in der Art, wie sie in die Geschichte integriert werden.
Man gewinnt den Eindruck, dass der Film sich zu sehr darauf verlässt,
vertraute Muster zu bedienen, anstatt mutig neue Wege zu beschreiten.
Auch das Pacing ist nicht immer konsequent. Während es Momente
intensiver Spannung und mitreißender Action gibt, finden sich
dazwischen auch Passagen, die die Handlung verlangsamen und die Dringlichkeit
der Bedrohung mindern. Nicht alle Charaktere sind gleichermaßen
tiefgründig ausgearbeitet; einige Figuren bleiben eher Archetypen,
die dazu dienen, die Handlung voranzutreiben, anstatt eigene narrative
Bögen zu entfalten. Der Film scheut sich nicht davor, Genre-Klischees
zu bedienen, was für Liebhaber des Horrors der 90er Jahre charmant
sein mag, für andere jedoch eine verpasste Gelegenheit darstellt,
Innovation zu zeigen.
David Henries Regiearbeit zeigt ein solides
Handwerk, das die Stimmung einfängt und die Darsteller zu überzeugenden
Leistungen führt. "Monster Summer" ist in seinen besten
Momenten ein unterhaltsamer Abenteuer-Horror-Film, der die kindliche
Faszination für das Unbekannte und die kollektive Stärke
einer Gruppe von Freunden feiert. Er ist ein Film, der sein Publikum
in die Arme einer nostalgischen Umarmung zieht und dabei solide Gruselmomente
liefert. Für Zuschauer, die eine frische, radikal neue Interpretation
des Coming-of-Age-Horrors erwarten, könnte "Monster Summer"
jedoch ein Déjà-vu hervorrufen. Dennoch bietet der Film
eine gelungene Mischung aus Schrecken und Herz, die ihn zu einem passenden
Kinostart für den Sommer macht. Er ist eine Hommage an die Filme,
die uns in unserer Jugend das Fürchten lehrten und uns lehrten,
dass wahre Freundschaft auch im Angesicht monströser Bedrohungen
bestehen kann. Ein sympathischer, wenn auch nicht bahnbrechender Beitrag
zum Genre, der am 19. Juni in den Kinos startet und sicherlich sein
Publikum finden wird.