Pünktlich
zu Weihnachten kehrt Sonic für sein bisher größtes
und spektakulärstes Abenteuer zurück auf die Kinoleinwände!
Sonic, Knuckles und Tails treffen auf einen neuen und überaus
mächtigen Gegner: Shadow, ein mysteriöser Bösewicht,
der über enorme, schier unvorstellbare Kräfte verfügt.
Da ihre Fähigkeiten in jeder Hinsicht unterlegen sind, muss Team
Sonic eine unerwartete Verbindung eingehen, um Shadow aufzuhalten
und die Erde zu beschützen.
Die
Erde ist mal wieder einer übergroßen Gefahr ausgeliefert:
Shadow (Stimme im englischen Original: Keanu Reeves). Kaum jemand
scheint etwas über diese finstere Gestalt zu wissen. Aber eins
ist schnell klar: Shadow verfügt über extreme Macht und
ist fast blind vor Wut und Rachegelüsten. Und so liegt es mal
wieder an Sonic (Ben Schwartz), Knuckles (Idris Elba) und Tails (Colleen
O'Shaughnessey), die Welt zu retten. Doch das ist einfacher gesagt
als getan. Denn dieses Mal ist auch das Trio am kürzeren Hebel.
Also braucht es einen neuen, unerwarteten Verbündeten.
Mit
„Sonic the Hedgehog 3“ kehrt der beliebte blaue Igel auf
die große Leinwand zurück, und erneut übernimmt Jeff
Fowler die Regie. Der Film verspricht ein aufregendes Abenteuer für
Kinder und eine humorvolle Hommage an die Popkultur für Erwachsene.
Doch wie gut gelingt es dem Film, diese beiden Zielgruppen zu bedienen?
„Sonic the Hedgehog 3“ bleibt in vielerlei Hinsicht den
Vorgängern treu. Die Handlung ist bekanntlich nicht das Hauptaugenmerk
des Films; vielmehr ist es die Art und Weise, wie die Geschichte erzählt
wird. Fowler gelingt es, ein überdrehtes Abenteuer zu kreieren,
das sowohl Kinder als auch erwachsene Zuschauer anspricht. Die ständige
Einbindung von Popkultur-Zitaten sorgt dafür, dass sich auch
ältere Fans der Videospielreihe angesprochen fühlen. Hier
wird deutlich, dass der Film nicht nur für die jüngere Generation
gedacht ist, sondern auch für diejenigen, die mit Sonic und seinen
Freunden aufgewachsen sind. Die Rückblenden zur Vorgeschichte
von Shadow sind eine willkommene Überraschung. Diese Erzählweise
verleiht dem Charakter Tiefe und macht ihn zu einer komplexen Figur
im Vergleich zu den eher geradlinigen Charakterzügen der anderen
Figuren. Shadows Rachegelüste werden ausführlich erkundet
und bieten eine interessante Dynamik innerhalb der Handlung.
Die
wahre Stärke von „Sonic the Hedgehog 3“ liegt jedoch
in seiner ironischen Umsetzung. Der Film nimmt sich selbst nicht allzu
ernst und spielt mit den Klischees des Action-Genres sowie den Erwartungen
an ein Kinderabenteuer. Die zahlreichen Witze, die sich an das erwachsene
Publikum richten, zeigen, dass man sich der Tatsache bewusst ist,
dass viele Zuschauer längst aus der Zielgruppe der Kinder herausgewachsen
sind. Musikstücke aus den späten 90er Jahren untermalen
diese nostalgische Reise und verstärken das Gefühl von Vertrautheit.
Jim Carrey stiehlt in seiner Doppelrolle eindeutig die Show. Seine
dynamische und körperbetonte Darbietung bringt eine unvergleichliche
Energie in den Film. Carrey hat sichtlich Spaß an seiner Doppelrolle
und zieht das Publikum mit seinem schauspielerischen Talent in seinen
Bann. Es ist eine Freude zu sehen, wie er in vielen Szenen mit sich
selbst interagiert – ein Zeichen seines Könnens als Komiker.
Trotz dieser Stärken gibt es auch einige Schwächen im Film.
Eine
der größten Herausforderungen besteht darin, dass es einfach
zu viele Figuren gibt, die alle ihre Momente im Rampenlicht haben
wollen. Dies führt dazu, dass einige Charaktere kaum zur Geltung
kommen und wenig bis gar keine Entwicklung erfahren. Diese Überfüllung
stört den Fluss der Handlung und lässt einige interessante
Ansätze ungenutzt. Die visuellen Effekte in diesem Film sind
hingegen beeindruckend; die Videospielfiguren sehen besser aus denn
je und fügen sich nahtlos in die Live-Action-Umgebung ein. Dennoch
bleibt festzuhalten, dass nicht viel Neues erzählt wird –
die Charaktere bleiben ihren bekannten Eigenschaften treu. Die Action-Sequenzen
sind ein weiteres Highlight des Films. Besonders beeindruckend ist
das erste Aufeinandertreffen zwischen Sonic und Shadow in Tokio, das
visuell stark inszeniert ist und dem Zuschauer einen Vorgeschmack
auf das gibt, was noch kommen mag. Das Finale hingegen kann nicht
ganz mit den vorherigen Höhepunkten mithalten. Während die
Action insgesamt unterhaltsam bleibt, fehlt es dem Abschluss an der
Intensität und Kreativität, die zuvor gezeigt wurde.
Die
„Sonic The Hedgehog“-Filmreihe, die mit dem gleichnamigen
Film von 2020 ihren Anfang nahm, hat sich schnell zu einem bedeutenden
Teil der modernen Filmkultur entwickelt. Basierend auf der ikonischen
Videospielreihe von Sega, die erstmals 1991 veröffentlicht wurde,
hat der Film nicht nur das Erbe des blauen Igels neu interpretiert,
sondern auch wichtige Fragen zur Adaption von Videospielen in andere
Medien aufgeworfen. „Sonic The Hedgehog“ ist mehr als
nur ein Charakter; er ist ein kulturelles Phänomen. Der erste
Auftritt des blauen Igels im Jahr 1991 revolutionierte die Welt der
Videospiele und stellte Sega als ernstzunehmenden Konkurrenten zu
Nintendo auf. Mit seinem rasanten Gameplay und seinem unverwechselbaren
Design wurde Sonic schnell zum Maskottchen des Unternehmens. Die Entscheidung,
Sonic in einen Spielfilm zu adaptieren, war sowohl eine Herausforderung
als auch eine Chance – eine Möglichkeit, eine neue Generation
von Fans zu erreichen und gleichzeitig die nostalgischen Gefühle
älterer Zuschauer anzusprechen. Der erste Film, „Sonic
The Hedgehog“, wurde ursprünglich für November 2019
angekündigt, erlebte jedoch aufgrund von massiver Kritik an dem
ursprünglichen Design des Charakters eine Verzögerung.
Die
Produzenten reagierten daraufhin und überarbeiteten das Design
von Sonic vor der Veröffentlichung im Februar 2020. Diese Entscheidung
zeigt nicht nur das Engagement der Filmemacher für die Fans,
sondern auch die wachsende Bedeutung des Publikumsfeedbacks in der
heutigen Filmindustrie. Die „Sonic The Hedgehog“-Filmreihe
spricht ein breites Publikum an – sowohl Kinder als auch Erwachsene.
Der erste Film kombiniert humorvolle Elemente mit actiongeladenen
Szenen und einer zugänglichen Handlung, die es Familien ermöglicht,
gemeinsam ins Kino zu gehen. Gleichzeitig spielt er geschickt mit
nostalgischen Anspielungen auf die Spiele und deren Charaktere, was
bei älteren Zuschauern Erinnerungen weckt.
Die
Themen Freundschaft, Identität und Selbstakzeptanz sind zentral
in der Geschichte um Sonic und seine Begleiter wie Tails und Knuckles.
Diese universellen Themen machen den Film nicht nur unterhaltsam,
sondern auch emotional resonant. Der Erfolg des ersten Films führte
zur Ankündigung einer Fortsetzung – „Sonic The Hedgehog
2“, die im April 2022 veröffentlicht wurde und weitere
beliebte Charaktere aus dem Spieluniversum einführte. Die „Sonic
The Hedgehog“-Filmreihe hat einen bemerkenswerten Einfluss auf
das Genre der Videospieladaptionen ausgeübt. In den letzten Jahrzehnten
hatten viele Filme basierend auf Videospielen Schwierigkeiten, sowohl
bei Kritikern als auch beim Publikum Fuß zu fassen.
Filme
wie „Super Mario Bros.“ (1993) oder „Street Fighter“
(1994) wurden oft wegen ihrer schwachen Handlungen und mangelhaften
Umsetzungen kritisiert. Mit dem Erfolg von „Sonic The Hedgehog“
wird jedoch deutlich, dass es möglich ist, Videospiele erfolgreich
zu adaptieren – wenn man den Charakteren treu bleibt und gleichzeitig
eine ansprechende Geschichte erzählt. Der positive Empfang des
Films könnte dazu führen, dass Studios mehr Ressourcen in
zukünftige Adaptionen investieren und sich stärker an den
Originalmaterialien orientieren.
SONIC THE HEDGEHOG 3
Start:
25.12.24 | FSK 12
R: Jeff Fowler | D: Ben Schwartz, Idris Elba, Colleen O'Shaughnessey
USA 2024 | Paramount Pictures Germany