KINO | 18.12.2024

SIEBEN

Zwei Cops jagen einen hochintelligenten, schwer zu fassenden Killer, der eine Reihe grausiger Morde zelebriert – seine Opfer haben jeweils eine der sieben Todsünden begangen. Eine weitere Rolle übernimmt Gwyneth Paltrow in diesem berühmten Thriller, der den Zuschauer in eine ungemütliche, regenfeuchte Stadt voller Agonie und Fäulnis führt.

von Richard-Heinrich Tarenz


© Warner Bros. Entertainment Inc.

Nur noch eine Woche dauert es, dann will sich Detective Summerset (Morgan Freeman) nach Jahrzehnten endlich in seinen wohlverdienten Ruhestand verabschieden und somit Platz für seinen Nachfolger, den jungen Detective Mills (Brad Pitt), machen. Der ist gerade erst zusammen mit seiner Ehefrau Trace (Gwyneth Paltrow) in die Stadt gezogen und wird gleich an seinem ersten Tag im Dienst mit den Ermittlungen zu einer skurrilen, grausamen Mordserie beauftragt. Das erste Opfer ist ein 400 Pfund schwerer Mann und wird, das Gesicht im Essen vergraben, in seiner Wohnung aufgefunden. Es stellt sich heraus, dass er gezwungen wurde, zu essen, bis er qualvoll an inneren Blutungen starb. Dieser und die darauffolgenden Morde scheinen einem ganz bestimmten Muster zu folgen. Jedes Opfer repräsentiert eine der sieben Todsünden im katholischen Glauben: Habsucht, Hochmut, Neid, Zorn, Wollust, Trägheit und Maßlosigkeit.

Der 1995 erschienene Thriller "Sieben" (Originaltitel: "Se7en"), unter der Regie von David Fincher, hat sich als ein Meilenstein in der Filmgeschichte etabliert. Mit seiner düsteren Atmosphäre, komplexen Charakteren und einer packenden Erzählweise hat der Film nicht nur das Genre des Psychothrillers neu definiert, sondern auch einen bleibenden Einfluss auf die Filmlandschaft hinterlassen. Am 7. Januar 2025 wird "Sieben" in ausgewählten Kinos wiederaufgeführt, was Anlass gibt, die tiefgreifende Bedeutung dieses Films zu reflektieren. "Sieben" erzählt die Geschichte zweier Detektive, William Somerset (Morgan Freeman) und David Mills (Brad Pitt), die einem Serienmörder auf der Spur sind, der seine Morde nach den sieben Todsünden inszeniert. Die brillante Drehbucharbeit von Andrew Kevin Walker kombiniert mit Finchers einzigartigem visuellen Stil schafft eine beklemmende Atmosphäre, die den Zuschauer von Anfang bis Ende fesselt. Die Verwendung von Licht und Schatten sowie die kühle Farbpalette verstärken das Gefühl der Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, das den gesamten Film durchzieht.

Ein zentraler Aspekt von "Sieben" ist seine Auseinandersetzung mit moralischen Fragen und dem menschlichen Zustand. Der Film zwingt das Publikum dazu, über Themen wie Sünde, Gerechtigkeit und Vergeltung nachzudenken. Die Charaktere sind nicht nur Ermittler; sie repräsentieren unterschiedliche Ansichten über Moral und Ethik. Somerset ist der erfahrene Detektiv, der an der Menschheit zweifelt und versucht, einen Sinn in dem Chaos zu finden, während Mills die naive Überzeugung verkörpert, dass das Gute letztendlich siegen wird. Diese Kontraste machen den Konflikt zwischen den beiden Figuren besonders eindringlich. "Sieben" hat nicht nur Maßstäbe für psychologische Thriller gesetzt, sondern auch eine ganze Generation von Filmemachern inspiriert. Der Film hat Elemente des Noir-Genres mit modernen Erzähltechniken kombiniert und damit einen neuen Standard für Spannung und Charakterentwicklung geschaffen.


SIEBEN

Wiederaufführung: 07.01.25 | FSK 16
R: David Fincher | D: Brad Pitt, Morgan Freeman, Gwyneth Paltrow
USA 1995 | Warner Bros. GmbH



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