Die
Welt kommt nach dem Zweiten Weltkrieg langsam zur Ruhe und auch für
den belgischen Meisterdetektiv mit dem sorgfältig gezwirbelten
Schnurrbart, Hercule Poirot (Kenneth Branagh), scheint die aufregende
Zeit seines Lebens nun wirklich vorbei zu sein. In Venedig genießt
er seinen Ruhestand, doch seine neugierige Ader will davon nichts
wissen. So kommt es, dass er die Einladung zu einer Séance
annimmt. Natürlich bleibt es nicht bei diesem pseudoübernatürlichen
Klimbim. Die Bedienstete Joyce Reynolds (Michelle Yeoh) greift die
Gelegenheit nämlich beim Schopf und erzählt der Runde von
einem Mord, den sie vor Jahren beobachtet hatte – und wird dann
später selbst tot aufgefunden. Poirot weiß schon, dass
seine meisterlichen Fähigkeiten gefragt sind. Also kommt er der
Bitte der Schriftstellerin Ariadne Oliver (Tina Fey) nach und nimmt
sich des Falls an. Nur wer kann der Mörder sein? In Frage kommen
viele und nur Poirot scheint den Überblick behalten zu können…
Mit
A HAUNTING IN VENICE präsentiert Regisseur Kenneth Branagh erneut
eine Geschichte der britischen Schriftstellerin Agatha Christie. Zuvor
hatte er bereits „Mord im Orient-Express“ (2017) und „Tod
auf dem Nil“ (2022) verfilmt. Der Film basiert auf dem Roman
„Hallowe'en Party“ aus dem Jahre 1969 und bietet ein Wiedersehen
mit dem legendären Ermittler Hercule Poirot, erneut dargestellt
von Kenneth Branagh. Dabei erweist sich die Entscheidung Venedig als
Schauplatz der Handlung zu wählen als so genial wie perfekt.
Die Lagunenstadt im Nordosten Italiens ist der passende Schauplatz
für einen Thriller mit schaurigen Elementen.
Inhaltlich
ist dieser Film ein solider Krimi vor toller Kulisse mit spannungsgeladenen
Momenten. Der dritte Teil der von Kenneth Branagh geprägten Agatha
Christie Verfilmungen erweist sich dabei als der bislang gelungenste.
Der Film hebt sich bewusst ab von seinen Vorgängern und geht
neue Wege. So entfernt er sich sehr weit von der literarischen Vorlage
und fügt der Handlung okkulte Elemente hinzu, was der Stimmung
gut tut. Auch wenn es zum Ende hin wieder in das bekannte Whodunit-Prinzip
mündet, kann der der Film mit einer dichten Atmosphäre und
gruseligen Jumpscares überzeugen.