KINO | 15.02.2023

ANT-MAN AND THE WASP:
QUANTUMANIA

In ANT-MAN AND THE WASP: QUANTUMANIA, der offiziell den Startschuss für Phase 5 des Marvel Cinematic Universe gibt, kehren die Superhelden-Partner Scott Lang und Hope Van Dyne zurück, um ihre Abenteuer als Ant-Man and the Wasp fortzusetzen. Gemeinsam mit Hopes Eltern Hank Pym und Janet Van Dyne erforschen Sie die Tiefen des Quantenreichs und stoßen dabei auf allerlei seltsame neue Kreaturen.

von Richard-Heinrich Tarenz


© 2022 MARVEL.

Mit „Ant-Man and The Wasp: Quantumania“ von Regisseur Peyton Reed wird offiziell Phase 5 des Marvel Cinematic Universe (MCU) eingeläutet. Dabei macht der Film sehr vieles richtig und bringt das MCU nach einer eher durchwachsenen Phase 4 wieder mit Volldampf auf Kurs. Die Entscheidung, Phase 5 des MCU mit Ant-Man zu beginnen, stellt sich im Nachhinein als die genau richtige Wahl dar. Ant-Man ist als Figur im MCU stets ein ganz besonderer Charakter. Er agierte in seinen beiden bisherigen Solo-Filmen stets fernab der ganz großen existentiellen MCU-Themen und begeisterte die Fans mit spannenden Heist-Geschichten und jeder Menge Comedy. Das ändert sich in seinem dritten Solo-Film gewaltig, wobei die Comedy Anteile wohl platziert und dosiert eingesetzt wurden. „Ant-Man and The Wasp: Quantumania“ müssen Ant-Man, alias Scott Land, und sein Team nicht nur die eigene Welt retten, sondern zudem liegt das Schicksal des gesamten Multiversums auf ihren Schultern. Schließlich haben sie es mit dem neuen Oberschurken im MCU, Kang der Eroberer, zu tun. Das ausgerechnet Ant-Man diesen Kampf aufnimmt, verleiht dem Film eine gewisse Leichtigkeit, die unterhaltsam und sehr spannend inszeniert ist.

Grandios ist dabei Jonathan Majors in der Rolle von Kang dem Eroberer. Selten hat das MCU einen derart faszinierenden und charismatischen Bösewicht gesehen, wie ihn. „Ant-Man and The Wasp: Quantumania“ spielt zu weiten Teilen in der Quanten-Ebene, was ein großer Pluspunkt ist, weil nun endlich diese faszinierende Welt genauer erforscht werden kann, nachdem sie in vorherigen MCU-Filmen bereits kurz präsentiert wurde. Visuell großartig in Szene gesetzt, bietet die Quanten-Ebene die Projektionsfläche für ein wahres Feuerwerk an fantasievollen Einfällen und fantastischen Lebewesen dieser fremden Welt. Wo „Doctor Strange in The Multiverse of Madness“ die Möglichkeiten des Multiversums in all seiner Variation nur bedingt ausgeschöpft hat, nutzt dieser Film die kreative Freiheit der Quanten-Ebene voll und ganz. Man fühlt sich schnell an „Jurassic Park“ und noch viel mehr an die legendären Bildwelten des Star Wars – Universums erinnert. Auf der schauspielerischen Ebene gibt es ein kurzes Wiedersehen mit Bill Murray, der seine kurze Leinwand-Zeit effektiv nutzt und sein komödiantisches Talent zeigen kann.


© 2022 MARVEL.

Einen sehr guten Eindruck hat auch Michelle Pfeiffer als Janet van Dyne hinterlassen. Es war eine große Freude, die renommierte Schauspielerin so spielfreudig auf der Kinoleinwand zu sehen. Und dann war da noch Jonathan Majors als Kang der Eroberer, der eine grandiose schauspielerische Leistung abliefert. Nachdem er bereits in der MCU-Serie „Loki“ eine Kang-Variante verkörperte, zeigt er nun das gesamte Potential, dass in dieser Figur liegt, die für die Zukunft des MCU eine Schlüsselrolle spielt. Majors zieht alle Register seines schauspielerischen Könnens, wenn er Kang jene charakterliche Tiefe verleiht, die man in der Vergangenheit von MCU-Schurken häufig vermisste. Ob charmant, böse oder bedrohlich, Majors versteht sein Handwerk. Man bekommt Lust, mehr von Kang zu erfahren und in seine Vorgeschichte einzutauchen, was sicherlich in den nächsten MCU-Filmen der Fall sein wird.

Doch neben der der visuell überragenden Quanten-Welt, einem MCU-Spektakel mit viel Comedy und Action und einem faszinierenden Schurken, hat dieser Film noch eine ganz andere, eine stille Ebene. Im Kern geht es in „Ant-Man and The Wasp: Quantumania“ um Ant-Man, alias Scott Lang und seine Beziehung zu seiner Tochter Cassie, eingebettet in eine turbulente Patchwork-Familie. Es sind diese Momente, die zu Herzen gehen, auch wenn sie durchaus etwas ausführlich hätten ausfallen können. Die verlorene Zeit, die Scott Lang aufgrund seiner Aktivitäten als Superheld, nicht mit seiner Tochter verbringen konnte und die Tatsache, dass seine Tochter erwachsen wird erste eigene Gehversuche als Superheldin unternimmt, sind dabei zentrale Themen. Sie erden diese Geschichte und zeigen die Menschen hinter den Superheldenkostümen.

Weiter geht es in Sachen MCU in diesem Jahr mit „Guardians of the Galaxy Vol. 3“, der am 5. Mai in den Kinos startet und mit „The Marvels“, der am 28. Juli auf der Kinoleinwand zu sehen sein wird. Doch das MCU ist mehr als nur seine Kinofilme. Zahlreiche Serien werden 2023 die spannende Geschichte des MCU fortschreiben. „Secret Invasion“, „Loki“, „Echo“, „Ironheart“, „X-Men ’97“ und „Agatha: Coven of Chaos“ stehen für die gesamte erzählerische Vielfalt des MCU. Zu sehen gibt es diese Serien auf Disney+, der medialen Heimat des MCU.


ANT-MAN AND THE WASP: QUANTUMANIA

Start: 15.12.23 | FSK 12
R: Peyton Reed | D: Paul Rudd, Evangeline Lilly, Michael Douglas, Jonathan Majors
USA 2023 | Walt Disney Germany



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