Vor
einiger Zeit entdeckte der junge Adam, dass sein Vater nicht etwa
tot ist, wie seine Mutter ihm sein ganzes Leben erzählt hat,
sondern in Wahrheit der sagenumwobene Bigfoot ist. Nun lebt Adam mit
seiner Mutter und seinem berühmten Vater ein glückliches
Familienleben, doch dann beschließt Bigfoot, sich einen fiesen
Konzern vorzuknöpfen, der sauberes Erdöl verspricht, aber
eigentlich die Umwelt verpestet. Adams Vater verschwindet jedoch bei
seiner Mission spurlos und Adam beschließt, gemeinsam mit seiner
Mutter und seinen tierischen Freunden, darunter ein Waschbär
und ein Braunbär, seinen Vater zu retten…
„Bigfoot Junior - Ein tierisch verrückter
Familientrip“ von Ben Stassen, Jérémie Degruson
ist ein gelungener Animationsspaß für Jung und Alt mit
einer ernsten thematischen Aussage. Der Film lässt bei knapp
90 Minuten keine Langeweile aufkommen und bietet Spannung, Unterhaltung
und großartige Figuren. Hinzu kommt eine erstklassige visuelle
Umsetzung, die den Film zu einem der besten europäischen Animationsfilme
der letzten Jahrzehnte machen. Die Produktion aus Belgien und Frankreich
muss sich hinter keine US-Produktion verstecken. Grundlage für
diesen Film, dessen Vorgänger „Bigfoot Junior“ bereits
2017 für Begeisterung sorgte, ist der Bigfoot-Mythos. Der Bigfoot
ist in Nordamerika eine Legende und wurde bereits in zahlreichen Filmen,
Büchern und Liedern verewigt. Stand der Bigfoot traditionell
für ein fremdartiges Monster, das Angst und Schrecken verbreitet,
gehen die Macher der Bigfoot Junior-Filmreihe einen anderen Weg und
beleuchten den Mythos auf eine spannende und innovative Art und Weise.
„Bigfoot Junior - Ein tierisch verrückter Familientrip“
ist inhaltlich so konzipiert, dass man auch dann sehr schön auf
seine Kosten kommt, wenn man den ersten Teil (noch) nicht gesehen
hat.
Die unterhaltsamsten Akteure in diesem Film
sind eindeutig die sehr lustigen Tiere. Sie stellen eine Menge Dummheiten
an und werden schon nach wenigen Szenen Publikumslieblinge. Die zweite
Ebene stellt Adam dar. Besonders die etwas älteren Kinder können
sich mit ihm und seinen Ängsten und Problemen identifizieren.
Es geht um die typischen Probleme von jungen Teenagern, wie Schule,
erste Liebe und das Verhältnis zu seinen Eltern. Hier hat die
Handlung durchaus eine erzählerische Tiefe. Und dann ist da noch
die Ebene, wo es um Umweltschutz und Kapitalismuskritik geht. Diese
Ebene ist kindgerecht aufbereitet und leicht verständlich. Trotz
der vielen Themen in diesem Film, ist die Handlung nicht überladen.
Alle Themen sind zu einer unterhaltsamen Handlung verwoben. Visuell
kann der Film auf voller Länge überzeugen und sieht toll
aus. Trotz eines vergleichsweise geringen Budgets, muss sich der Film
nicht hinter Hollywood-Produktionen verstecken.