Daniel
(Diarmaid Murtagh) hat kein Zuhause und lebt auf den Straßen
von London. Sein altes Leben beobachtet er mit genügend Abstand
aus der Ferne, zusammen mit seinem Hund Bruno. Er ist der einzige
soziale Kontakt, der ihm noch geblieben ist. Eines Nachts kommt es
zu einem Streit und der Hund ist daraufhin wie vom Erdboden verschluckt.
Daniel ist verzweifelt und macht sich auf die Suche nach seinem treuen
Gefährten. Dabei trifft er auf Izzy (Woody Norman). Der kleine
Junge ist von Zuhause ausgerissen. Von nun an zieht das ungewöhnliche
Duo gemeinsam durch die Straßen der Stadt. Finden sie ihr Zuhause
wieder?
Obdachlosigkeit
ist wenig beachtetes Problem in der westlichen Welt. Menschen, die
über keinen festen Wohnsitz verfügen und im öffentlichen
Raum, im Freien oder in Notunterkünften übernachten gehören
zum festen Stadtbild in Großstädten. Ob London, Paris,
Berlin oder New York. Die Gesellschaft scheint sich damit abgefunden
zu haben. Die Mehrzahl der Obdachlosen in den Industriestaaten ist
männlich, unter den alleinstehenden Obdachlosen machen Männer
etwa 80 Prozent aus. Sind die Motive für Obdachlosigkeit auch
sehr vielfältig, ist der Umgang der Gesellschaft mit dieser Gruppe
zumeist skandalös. Pauschalisierungen und Vorurteile beherrschen
die Diskussion, genau wie eine immer noch präsente sozial-romantische
Betrachtung. Doch welche Schicksale verstecken sich hinter den Menschen,
die auf der Straße leben? Oft würde schon zuhören
genügen, um Auswege aus dem Missstand aufzuzeigen.
Der
Film „Bruno“ von Regisseur Karl Golden beschäftigt
sich genau diesen Fragestellungen, ohne auf billige Effekthascherei
oder Betroffenheit zu setzen. Der Film setzt sich mit dem Schicksal
eines gebrochenen Mannes auseinander und nähert sich seinem Schicksal
behutsam. Das Resultat ist ein zu Herzen gehendes Drama, welches das
Leben eines obdachlosen Mannes ungeschönt zeigt. Herausragend
dabei die Musik und Diarmaid Murtagh („Robert The Bruce - König
von Schottland“), der in „Bruno“ großes schauspielerisches
Talent an den Tag legt. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Film viele
Menschen erreicht und für dieses wichtige gesellschaftliche Thema
sensibilisiert. Gesellschaftliche Veränderungen starten schließlich
mit kleinen Schritten.