KINO | 10.08.2022

Bullet Train

Brad Pitt spielt in BULLET TRAIN die Hauptrolle als Ladybug. Der vom Pech verfolgte Auftragskiller ist entschlossen, seinen Job in Ruhe und Frieden zu erledigen, nachdem in letzter Zeit zu viele Dinge aus dem Ruder gelaufen sind. Das Schicksal hat jedoch andere Pläne, denn Ladybugs neueste Mission setzt ihn auf einen direkten Kollisionskurs mit tödlichen Gegnern aus der ganzen Welt – die alle irgendwie miteinander verbunden sind, dabei aber gegensätzliche Ziele verfolgen.

von Richard-Heinrich Tarenz


© 2022 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Bullet Train: So wird der Shinkansen-Zug auf der Strecke Tokio - Kyoto auch genannt, da er mit unglaublichen 320 Kilometern pro Stunde und ohne Zwischenstopp zwischen den beiden Städten hin und her rast. Aussteigen unmöglich. An Bord des Shinkansen ist auch Ladybug (Brad Pitt), ein vom Pech verfolgter Auftragskiller, der im Hochgeschwindigkeitszug sein nächstes Opfer erledigen soll. Nach einigen Rückschlägen für Ladybug muss dieses Mal einfach alles gut gehen. Doch auch dieser Auftrag wird nicht einfach, denn mit Tangerine (Aaron Taylor-Johnson), Prince (Joey King), Hornet (Zazie Beetz), Lemon (Brian Tyree Henry) und Kimura (Andrew Koji) sind noch fünf weitere Auftragskiller an Bord. Erstaunlicherweise haben es nicht alle auf die gleiche Zielperson abgesehen – und doch scheinen ihre Aufträge miteinander verbunden. Natürlich kommen sich die eiskalten Auftragsmörder in die Quere und im Hochgeschwindigkeitszug entbrennt ein chaotischer Kampf auf Leben und Tod…

Regisseur David Leitch hat sich in den vergangenen Jahren einen exzellenten Ruf als Experte für Nahkampf-Choreographien in Actionfilmen erworben. Zusammen mit Chad Stahelski betreibt er die Stunt-Agentur 87Eleven, die diesbezüglich Maßstäbe gesetzt haben. Zusammen haben sie Regie in „John Wick“ geführt und den Grundstein für eine erfolgreiche Filmreihe gelegt. In den Filmen von David Leitch verbinden sich großartig choreographierte Actionszenen stets mit Humor und einer sehr speziellen Optik, die recht ästhetisch daherkommt. Nun also ein Actionfilm, der aufgrund seines überschaubaren Handlungsortes Platz bietet für einen verdichtete Handlung mit viel Platz für individuelle Charakterentwicklung. Nicht bombastische Action steht in „Bullet Train“ im Vordergrund, sondern intelligente Actionszenen in einem unterhaltsamen Spielfilm, der mit so einigen Cameo-Auftritten glänzt und viel Spaß macht, obwohl er durchaus sehr brutal ist. Ein Film, der seine volle optische Wirkung erst so recht auf der großen Kinoleinwand entwickelt.


© 2022 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Der heimliche Star in diesem unterhaltsamen Film ist der japanische Shinkansen-Zug, ein Hochgeschwindigkeitszug, der umgangssprachlich „Bullet Train“ genannt wird. Kaum zu glauben, dass dieser Zug, genau wie alle japanischen Züge, fast immer auf die Sekunde pünktlich sind. An jeder Haltestelle des Zuges ist die Aufenthaltszeit exakt getimt. Ein Umstand, der für den Film sehr wichtig und für spannende Momente sorgt. David Leitch nutzt in seiner rasanten Inszenierung geschickt den Schauplatz „Hochgeschwindigkeitszug“ und die vielen Möglichkeiten, die ein sehr langer und enger Raum mit sich bringt. Die Kameraarbeit ist an die Jonathan Sela positiv zu erwähnen. Viele Ereignisse passieren parallel und sorgen für eine große erzählerische Dynamik. Alle Ereignisse und Gegenstände, mit denen gearbeitet wird, tauchen im Verlauf der Handlung erneut auf. Der Spielfilm ist von der ersten Sekunde an durchdacht, wobei sich die Ereignisse schließlich in einem wahnwitzigen und furiosen Finale zusammenfügen. Die Actionszenen in diesem Film, der auf dem japanischen Roman „Bullet Train“ von Kotaro Isaka basiert, sind grandios choreographiert und brutal. Die Körperlichkeit ist mit Händen greifbar für die Zuschauerinnen und Zuschauern.

Die Charaktere in „Bullet Train“ sind ausgefeilt und abgefahren. Sie bekommen viel Zeit, um ihre Geschichte zu entfalten. Auch die brutalsten Killer agieren selbstironisch und hinterfragen ihr Tun. Das macht sie für das Publikum erfahrbar und in einem gewissen Maß auch sympathisch. Es macht ein großes Vergnügen, nach und nach zu erfahren, warum sich alle Beteiligten an Bord des Zuges befinden und welchen Plan sie verfolgen und schließlich aufeinander blutig losgehen. Schauspielerisch kann Brad Pitt unter der Regie von David Leitch, seinem langjährigen Stunt-Double, mit viel Spielfreude überzeugen. Unter dem namhaften Ensemble von „Bullet Train“ sticht jedoch eindeutig Joey King hervor, die beeindruckend zwischen verängstigtem Schulmädchen und gewissenloser Psychopathin wechselt.


BULLET TRAIN

Start: 04.08.22 | FSK 16
R: David Leitch | D: Brad Pitt, Joey King, Aaron Taylor-Johnson
USA 2022 | Sony Pictures Germany


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