Es
ist das Jahr 1020 als der Hexenmeister Catweazle (Otto Waalkes) vor
den barbarischen Normannen fliehen muss. Mit dem Zauberspruch „Salmei,
Dalmei, Adomei!“ will er sich auf und davon machen, doch das
geht gehörig schief: Catweazle landet mitten im Deutschland der
Gegenwart! Er trifft auf den 11-jährigen Förstersohn Benny
(Julius Weckauf), der Mitleid mit dem komischen Mann hat und ihn bei
seinen Eltern versteckt. Die moderne Welt hält für den Zauberer
und seine Kröte Kühlwalda einige Überraschungen bereit,
von der Glühbirne über Toiletten bis hin zu Ampeln und Autos.
Die Erfindungen der Moderne schockieren ihn, üben aber auch eine
merkwürdige Faszination auf ihn aus, sodass er sich immer mehr
mit der Gegenwart auseinandersetzt. Das ungleiche Duo macht sich auf
die Suche nach Catweazles Druidenstab, denn nur mit dem hat der kauzige
Druide die Chance, wieder in seine Zeit zurückzukehren.
„Catweazle“
von Regisseur Sven Unterwaldt („Vier zauberhafte Schwestern“)
ist ein unterhaltsamer Film für Jung und Alt. Der Film basiert
auf der erfolgreichen britischen Fernsehserie, die zwischen 1970 und
1971 ausgestrahlt wurde und in Deutschland sehr populär war.
Der Film greift die ursprüngliche Geschichte auf und transportiert
sie in die heutige Zeit. Das der Film letztendlich zu überzeugen
weiß liegt nicht zuletzt an Otto Waalkes, der in der Hauptrolle
brilliert und sich dabei erstaunlich stark zurücknimmt. Es ist
schön, dass wir Otto Waalkes wieder auf der großen Kinoleinwand
sehen dürfen. Er gehört zu den Komikern, die viele Generationen
mit seinem unverwechselbaren Humor zum Lachen gebracht hat. Mit „Otto
– Der Film“ gelang ihm 1985 ein überragender Erfolg
an den Kinokassen. Nun also „Catweazle“, wobei es der
erste Film ist, wo Otto Waalkes nicht sich selbst spielt, sondern
voll in seiner Rolle aufgeht. Das tut dem Film sehr gut und zeigt
das große schauspielerische Talent des Komikers aus Emden.
„Catweazle“
geht in Sachen Inszenierung den sicheren Weg und folgt den bekannten
Genremustern für einen erfolgreichen Kinderfilm, der ebenfalls
für Erwachsene unterhaltsam ist. An der Seite von Otto Waalkes
hat man mit Julius Weckauf, der in „Der Junge muss an die frische
Luft“ großes schauspielerisches Talent bewies, die perfekte
Wahl getroffen. Er agiert an der Seite von Otto Waalkes souverän.
Die Chemie zwischen den beiden Figuren stimmt. Wie für einen
Kinderfilm üblich, sind die Figuren sehr holzschnittartig gezeichnet.
Inhaltliche Wendungen kommen nicht wirklich überraschend. Doch
das muss nicht schlecht sein, da es sich um einen Kinderfilm handelt
und Kinder Filme ganz anders rezipieren. Visuell macht „Catweazle“
nichts falsch. Der Film hat einige sehr lustige Momente und schafft
es in seinen Glanzpunkten den anarchischen Geist der Fernsehserie
aus den 1970er Jahren zum Leben zu erwecken.