KINO | 01.07.2021

Catweazle

Der 12-jährige Benny entdeckt in seinem Keller den kauzigen Magier Catweazle, der sich versehentlich aus dem 11. Jahrhundert in die Jetztzeit katapultiert hat. Gemeinsam stürzen sich die beiden in ein Abenteuer, um Catweazles Zauberstab zurück zu erobern, bevor ihn die raffgierige Kunstexpertin Dr. Metzler gewinnbringend versteigern kann. Denn nur mit diesem Stab kann Catweazle wieder in seine Zeit zurückkehren.


© Tobis/Gordon Timpen, SMPSP

Es ist das Jahr 1020 als der Hexenmeister Catweazle (Otto Waalkes) vor den barbarischen Normannen fliehen muss. Mit dem Zauberspruch „Salmei, Dalmei, Adomei!“ will er sich auf und davon machen, doch das geht gehörig schief: Catweazle landet mitten im Deutschland der Gegenwart! Er trifft auf den 11-jährigen Förstersohn Benny (Julius Weckauf), der Mitleid mit dem komischen Mann hat und ihn bei seinen Eltern versteckt. Die moderne Welt hält für den Zauberer und seine Kröte Kühlwalda einige Überraschungen bereit, von der Glühbirne über Toiletten bis hin zu Ampeln und Autos. Die Erfindungen der Moderne schockieren ihn, üben aber auch eine merkwürdige Faszination auf ihn aus, sodass er sich immer mehr mit der Gegenwart auseinandersetzt. Das ungleiche Duo macht sich auf die Suche nach Catweazles Druidenstab, denn nur mit dem hat der kauzige Druide die Chance, wieder in seine Zeit zurückzukehren.

„Catweazle“ von Regisseur Sven Unterwaldt („Vier zauberhafte Schwestern“) ist ein unterhaltsamer Film für Jung und Alt. Der Film basiert auf der erfolgreichen britischen Fernsehserie, die zwischen 1970 und 1971 ausgestrahlt wurde und in Deutschland sehr populär war. Der Film greift die ursprüngliche Geschichte auf und transportiert sie in die heutige Zeit. Das der Film letztendlich zu überzeugen weiß liegt nicht zuletzt an Otto Waalkes, der in der Hauptrolle brilliert und sich dabei erstaunlich stark zurücknimmt. Es ist schön, dass wir Otto Waalkes wieder auf der großen Kinoleinwand sehen dürfen. Er gehört zu den Komikern, die viele Generationen mit seinem unverwechselbaren Humor zum Lachen gebracht hat. Mit „Otto – Der Film“ gelang ihm 1985 ein überragender Erfolg an den Kinokassen. Nun also „Catweazle“, wobei es der erste Film ist, wo Otto Waalkes nicht sich selbst spielt, sondern voll in seiner Rolle aufgeht. Das tut dem Film sehr gut und zeigt das große schauspielerische Talent des Komikers aus Emden.

„Catweazle“ geht in Sachen Inszenierung den sicheren Weg und folgt den bekannten Genremustern für einen erfolgreichen Kinderfilm, der ebenfalls für Erwachsene unterhaltsam ist. An der Seite von Otto Waalkes hat man mit Julius Weckauf, der in „Der Junge muss an die frische Luft“ großes schauspielerisches Talent bewies, die perfekte Wahl getroffen. Er agiert an der Seite von Otto Waalkes souverän. Die Chemie zwischen den beiden Figuren stimmt. Wie für einen Kinderfilm üblich, sind die Figuren sehr holzschnittartig gezeichnet. Inhaltliche Wendungen kommen nicht wirklich überraschend. Doch das muss nicht schlecht sein, da es sich um einen Kinderfilm handelt und Kinder Filme ganz anders rezipieren. Visuell macht „Catweazle“ nichts falsch. Der Film hat einige sehr lustige Momente und schafft es in seinen Glanzpunkten den anarchischen Geist der Fernsehserie aus den 1970er Jahren zum Leben zu erwecken.


CATWEAZLE

Start: 01.07.21 | FSK 0
R: Sven Unterwaldt | D: Otto Waalkes, Bernd Eilert
Deutschland 2021 | Tobis Film



AGB | IMPRESSUM