KINO & DISNEY + | 27.05.2021

CRUELLA

Endlich wird das Geheimnis um die rebellischen Anfänge der berüchtigten Cruella de Vil gelüftet! London in den 1970er Jahren: Inmitten der Punkrock-Revolution versucht sich die clevere Trickbetrügerin Estella mit ihren kreativen Looks einen Namen zu machen. Gemeinsam mit zwei jungen Dieben als „Partner in Crime“ streift sie durch Londons Straßen, bis sie eines Tages durch ihre auffälligen Designs das Interesse der Baronin von Hellman auf sich lenkt.

von Franziska Keil


© 2021 Disney Enterprises, Inc.All Rights Reserved.

London in den 1970er Jahren: Die junge Estella (Emma Stone) ist eine talentierte Designerin und träumt von einer großen Karriere als Modeschöpferin. Doch da sie verwaist und mittellos aufgewachsen ist, scheint ihr der Weg in höhere Kreise verschlossen. Mit ihren zwei Kumpels, den Amateur-Dieben Horace (Paul Walter Hauser) und Jasper (Joel Fry), streift sie durch London und begeht hier und da kleine Verbrechen – und wann immer sich die Möglichkeit ergibt, wenigstens kurz in den von ihr ersehnten Luxus der Schönen und Reichen einzutauchen, greift sie schamlos zu. Dann aber bietet sich ihr endlich eine einzigartige Gelegenheit, um der Gosse zu entkommen: Ein aufstrebender Rockstar entdeckt ihr Talent und beauftragt Estella damit, ihm ein einzigartiges Outfit zu entwerfen. Auf der Suche nach dem perfekten Material muss sich Estella, die ein Faible für Hundefell hat, fragen, was sie für ihren Erfolg zu opfern bereit ist...

Mit „Cruella“ von Regisseur Craig Gillespie („I, Tonya“) präsentiert Disney das gelungene Realfilm-Prequel über die Kult-Bösewichtin Cruella De Vil aus dem Animationsfilm "101 Dalmatiner". Der Film hat einen hohen Unterhaltungswert und ist eine sehr gut umgesetzte Origin-Story einer bekannten Disney-Figur. Die Länge des Films, der sowohl im Kino, als auch auf Disney+ startet, ist mit 134 Minuten zwar nicht gerade kurz, jedoch ist darunter keine einzelne Minute die langweilig wäre. Dem Film gelingt es auf eine augenzwinkernde und bezaubernde Art und Weise eine Person, die nicht gerade viel Sympathien genießt, in eine interessante facettenreiche Anti-Heldin umzudeuten. Der Film ist ein Fest für die Sinne und ganz besonders eine Augenweide für Mode-Fans.

Die Kostüme und die Kulissen sind großartig und atemberaubend. Hinzu kommen klassische Elemente des Heist-Genres, angesiedelt im London der 1970er Jahre. Auch wenn der Film ein großer Spaß für Jung und Alt ist und typisch in die klassischen Disney-Filme hineinpasst, blitzt an der ein oder anderen Stelle ein wenig wilde unberechenbare Punk-Attitüde durch, was dem Film seinen letzten Schliff gibt. Schauspielerisch hat man mit Emma Thompson („Wiedersehen in Howards End“) und Emma Stone („La La Land“) eine gute Wahl getroffen. Emma Thompson hat sichtlich Spaß dabei, ihre diabolischen Seiten zu präsentieren. Auch wenn ihre Filmfigur emotional sehr eindeutig positioniert ist, bietet sie großen Unterhaltungswert. Emma Stone hingegen kann die ganze Vielschichtigkeit und Zerrissenheit ihrer Figur gekonnt in den Film übertragen. „Cruella“ bietet hervorragend inszenierte Unterhaltung für Jung und Alt mit einer spannenden Metaebene.


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Der Begriff des „Female Empowerment“ ist derzeit in aller Munde. Jeder spricht darüber, doch was steckt eigentlich genau dahinter. Mit „Empowerment“ werden Strategien und Maßnahmen bezeichnet, die den Grad an Autonomie und Selbstbestimmung im Leben von Menschen erhöhen und es ihnen ermöglichen, ihre Interessen eigenmächtig und selbstbestimmt zu vertreten, indem sie ihre vorhandenen Gestaltungsspielräume wahrnehmen und Ressourcen nutzen. Wenn von „Female Empowerment“ die Rede ist, geht es darum, Frauen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. An der Spitze dieser Bewegung stehen häufig Aktivistinnen, Politikerinnen und Stars, die durch ihre Popularität die Aufmerksamkeit auf diese Themen lenken. In „Cruella“ kämpft sich die Protagonistin von ganz unten nach oben: „You don’t become a legend by being nice!“. Aber muss man wirklich rücksichtslos und gemein sein, um als Frau seine Ziele zu erreichen? Leider ist die Abwertung weiblicher Attribute auch in den Köpfen von Frauen noch fest verankert. Hier einige Tipps für ein selbstbestimmtes Leben und weibliche Solidarität:

Female Empowerment am Arbeitsplatz: Überprüfe deine Vorurteile
Weiblich sein reicht nicht aus. Nur weil du selbst eine Frau bist, heißt das noch lange nicht, dass du anderen Frauen gegenüber unvoreingenommen bist. Eine Studie des Meinungsforschungsinstituts YouGov zeigte, dass fast jede fünfte Frau lieber für einen männlichen Chef arbeitet, nur 8 Prozent bevorzugten eine Frau an der Unternehmensspitze

Supporte alle Frauen – auch "die Starken"
In einer von der männlichen Perspektive dominierten Welt müssen Frauen mindestens doppelt so hart arbeiten, um gesehen und gehört zu werden. Unsere Erfolge sind hart erkämpft. Das kann von außen betrachtet sehr "tough", manchmal sogar etwas kühl wirken. Eine Frau, die es mit dem Patriarchat aufnimmt, vehement veraltete Rollenbilder in Frage stellt und am besten noch ein eigenes Business aufbaut, sieht auf den ersten Blick nicht sehr hilfsbedürftig aus. Doch die harte Schale trügt. Wie "stark" jemand nach außen erscheint, ist kein ausreichender Indikator dafür, wie es jemandem tatsächlich geht.

Mach den Einsatz von Frauen für die Gemeinschaft sichtbar
Wenn du bemerkst, welchen Beitrag Frauen in deinem Umfeld im Alltag leisten, bedanke dich bei ihnen – am besten so, dass alle es mitbekommen. Studien zeigen, dass Frauen oft ganz selbstverständlich organisatorische Aufgaben übernehmen. Kleine Höflichkeiten und hilfreiche Details, die einen reibungslosen Arbeitsablauf aufrechterhalten, aber oft übersehen oder für selbstverständlich erachtet werden.

Chancengleichheit: Empfiehl eine Frau!

Wann immer du in der machtvollen Position bist, eine Empfehlung für eine Sprecherin bei einem Event oder die Nachbesetzung eines Mitarbeiters abzugeben, überlege, ob du eine geeignete Frau kennst. In einer Welt voller männlicher Stimmen ist es gut zu wissen, welche Frauen etwas zu sagen haben, aber bisher womöglich zu wenig gehört werden.

Hilf Kindern Geschlechternormen zu durchbrechen

Was Frauen über das Frausein und ihre Rolle in der Gesellschaft lernen, beginnt bereits, wenn Frauen noch kleine Mädchen sind. Wenn wir unseren Töchtern sagen, dass rosa eine "Mädchenfarbe" sei und ihnen verbieten, mit den Jungs auf Bäume zu klettern, wer will ihnen dann später vorwerfen, dass sie sich nicht trauen? Stattdessen sollten wir alle Kinder, insbesondere Mädchen, von klein auf darin bestärken, groß zu träumen und mutig zu sein.


CRUELLA

Kinostart: 27.05.21 / Disney+ Start mit VIP-Zugang: 28. Mai 2021| FSK 6
R: Craig Gillespie | D: Emma Stone, Emma Thompson, Paul Walter Hauser, Emily Beecham
USA 2021 | Walt Disney Germany



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