1917,
auf dem Höhepunkt des Ersten Weltkriegs, außerhalb der
Pfarrei Fátima, Portugal, erleben ein zehnjähriges Mädchen
und ihre beiden jüngeren Cousins mehrere Erscheinungen der Jungfrau
Maria, die ihnen sagt, dass nur Gebete und Leiden den Ersten Weltkrieg
beenden werden. Als säkularistische Regierungsbeamte und Anführer
der Kirche versuchen, die Kinder zu zwingen, ihre Geschichte zu widerrufen,
verbreitet sich schon die Nachricht der Erscheinungen im ganzen Land
und inspiriert religiöse Pilger in den Ort zu strömen, in
der Hoffnung, Zeuge eines Wunders zu werden. Was sie erleben, wird
ihr ruhiges Leben verändern und die Aufmerksamkeit einer Welt
auf sich ziehen, die sich nach Frieden sehnt.
„Das
Wunder von Fatima - Moment der Hoffnung“ von Regisseur Marco
Pontecorvo („Briefe an Julia“) ist ein sehenswertes und
gelungenes Drama, dass auf den historischen Ereignissen aufbaut, die
Fatima zum berühmtesten portugiesischen Wallfahrtsort machten.
Der Spielfilm fokussiert sich bewusst auf das persönliche Schicksal
von Lúcia dos Santos, der 1917 zunächst nicht einmal die
eigene Mutter glaubt, dass ihr die Heilige Jungfrau erschienen ist.
Der Spielfilm ist inhaltlich sehr gut recherchiert und legt großen
Wert auf historische Authentizität. Er wertet nicht und vermittelt
dem Zuschauer ein glaubwürdiges Bild der damaligen Ereignisse
im Spannungsfeld zwischen Glauben und Zweifel. Die wunderschöne
Landschaft Portugals bildet den optisch anspruchsvollen Rahmen für
diese Geschichte.
Dieser
Spielfilm ist nicht der erste cineastische Versuch, sich den Ereignissen
anzunähern, die sich 1917 in Fatima zugetragen haben. Dort soll
die Heilige Jungfrau drei Hirtenkindern erschienen sein. In der Folge
wurde 1921 an diesem Ort eine Kapelle errichtet. 2017 sprach Papst
Franziskus die schon früh verstorbenen Hirtenkinder Jacinta und
Francisco Marto heilig. Drei Jahre nach dem Tod der Ordensschwester
Lúcia 2005 wurde auch das Verfahren ihrer Seligsprechung eröffnet.
Auch nach mehr als hundert Jahren beschäftige die Ereignisse
des Jahres 1917 die Menschen. So gab es damals nicht nur die Erscheinungen
der Heiligen Jungfrau gegenüber den drei Hirtenkindern, sondern
auch das „Sonnenwunder“, dem tausende Menschen beiwohnten.
Der Spielfilm zeigt in eindrucksvollen Bildern auf, welcher Druck
auf den Kindern lastet und welche Ereignisse in Gang gesetzt wurden.
Ein wichtiges Ereignis der Geschichte, offen für unterschiedliche
Deutungen, erfährt in diesem Spielfilm seine cineastische Würdigung.