Amelie
(Audrey Toutou) hat ihre eigene fabelhafte Welt geschaffen. Sie liebt
die kleinen Dinge, die unscheinbaren Details, die leisen Töne
und die bedachten Gesten. Sie hat einen Blick für magische Momente,
die flüchtiger erscheinen als ein Wimpernschlag. Amelie hat den
Kopf immerzu über den Wolken, schafft es aber gleichzeitig, mit
den beiden Beinen fest auf der Erde zu stehen. Sie ist liebenswürdig,
hilft gerne anderen Leuten und arbeitet als Kellnerin in einem Café
in Montmartre. Dort ist immer was los, bis hin zu ziemlich schrägen
Typen und einer hypochondrisch kranken Arbeitskollegin. Da hat man
natürlich viel zu tun. Aber dann verliebt Amélie sich
in den sanften Spinner Nino Quincampoix (Mathieu Kassovitz) und weiß
nicht, wie sie sich ihm nähern soll. Plötzlich braucht Amélie
also selbst mal Hilfe…
Im
Rahmen der Kinoreihe „Best of Cinema“ ist am 03. Mai 2022
in ausgewählten Kinos „Die fabelhafte Welt der Amelie“
von Regisseur Jean-Pierre Jeunet („Stadt der verlorenen Kinder“)
erneut zu sehen. Der auch nach mehr als zwanzig Jahren hellstrahlende
Kultfilm kann so auf der großen Kinoleinwand seine romantische
cineastische Magie für eine neue Generation entwickeln. Seine
Premiere feierte der französische Spielfilm im Jahre 2001. Nun
gibt es die Chance, die magische Geschichte inkl. der preisgekrönten
Filmmusik von Komponist Yann Tiersen erneut im Kino zu erleben. Der
Film war der Startschuss für die erfolgreiche Karriere von Audrey
Tautou.
Es
sind diese riesigen Augen der Amélie, die sich für immer
in der Erinnerung einbrennen. Sie stehen für ein cineastisches
Meisterwerk, einen bildgewaltigen Ausflug in das Reich der Fantasie
und eine gelungene und sehenswerte romantische Komödie. Der Film
präsentiert sich inhaltlich als eine Aneinanderreihung von zum
Teil sehr komischen Episoden aus der Kindheit und der Gegenwart der
Titelheldin. Der Film entwickelt dabei einen liebenswerten Kosmos,
der von vielen schrägen Personen bevölkert ist, denen Amélie
auf ihrer Reise begegnet. Es ist ein feines Mosaik menschlicher Schwächen,
voller Fantasie und Energie. Dabei vermeidet der Regisseur gekonnt
alle möglichen Kitsch-Fallen. Dieser Film ist so leicht wie eine
Feder und so voller Poesie und Romantik. Seine Stärke zieht er
aus den kleinen Details, den kleinen Geschichten, die das Leben ausmachen.