Die
27-jährige Ukrainerin Marija (Emilia Schu¨le) kommt nach
Deutschland in der Hoffnung, mit dem dort verdienten Geld ihre Familie
in der Heimat ernähren zu können. Eine Anstellung findet
sie schließlich als Pflegerin: Sie soll sich rund um die Uhr
um den demenzkranken Curt (Gu¨nther Maria Halmer) kümmern.
Das allein ist schon keine leichte Aufgabe, doch erschwert wird sie
durch die Kontrollsucht von Curts Tochter Almut (Anna Stieblich),
die sich schon bald als unausstehlich entpuppt. Aber dann hat Almut
einen Autounfall und Marija ist nun komplett allein mit Curt, der
langsam beginnt, sie für seine verstorbene Frau Marianne zu halten.
Weil es ihrem Patienten sichtlich gut tut, spielt Marija das Spiel
kurzerhand mit. Weil Almut nicht mehr da ist, schaut nun Curts Sohn
Philipp (Fabian Hinrichs) immer mal nach dem Rechten bei den beiden.
Doch Philipp ist mehr an Marija als an Curt interessiert - und seine
Annäherungsversuche werden für die junge Frau immer schwerer
zu ignorieren…
Die Filmgeschichte ist voller Produktionen
zum Thema Altersdemenz. Die Liste ist lang und die darin enthaltenen
unerträglichen Klischees umso länger. „Die Vergesslichkeit
der Eichhörnchen“ von Nadine Heinzes und Marc Dietschreits
hebt sich in dieser Hinsicht positiv ab. Der Spielfilm nähert
sich dem Thema auf eine originelle Art und Weise und versteht es sehr
gut, mit bestehenden Klischees kreativ und spielerisch umzugehen.
Dieses Kinodebüt geht mit den in ihm enthaltenen Menschen sehr
liebevoll um. Das Ergebnis ist ein sehenswertes Kammerspiel, welches
Drama und Komödie gekonnt miteinander verbindet. Es ist das Porträt
einer zutiefst dysfunktionalen Familie, die durch eine äußere
Stimulanz eine zweite Chance erhält. Aber der Weg zur Erlösung
ist hart und mit vielen Steinen gepflastert, die scheinbar unüberwindbar
erscheinen. Das Thema Altersdemenz wird nicht beschönigt. Es
wird in all seiner Komplexität geschildert. Wir sehen die hellen
Momente, aber auch die inneren Abgründe.