KINO | 12.01.2022

Effigie - Das Gift und die Stadt

Bremen 1828: Cato Böhmer tritt eine neue Stelle als Gerichtsschreiberin für Untersuchungsrichter Senator Droste an. Sie möchte Juristin werden in einer Zeit, in der Frauen in Deutschland noch gar nicht studieren dürfen.

von Richard-Heinrich Tarenz


© GeekFrog Media

Im Jahre 1828 tritt Cato Böhmer (Elisa Thiemann) in Bremen ihre neue Stelle als Protokollantin für Untersuchungsrichter Senator Droste (Christoph Gottschalch) an. Ihr Traum ist es, Juristin zu werden, doch sie lebt in einer Zeit, in der Frauen noch nicht studieren dürfen. Nachdem es zu einem mutmaßlichen Giftanschlag kommt, trifft Cato bei den Verhören auf Gesche Gottfried (Suzan Anbeh), eine hilfsbereite und attraktive Witwe, die ebenfalls in Gefahr zu schweben scheint. Nach und nach aber kommt Cato hinter das dunkle Geheimnis von Gesche – und die beiden merken immer mehr, dass sie zusammenhalten müssen, um einen Platz in einer Welt zu finden, in der Frauen nicht willkommen sind.

„Effigie – Das Gift und die Stadt“ ist in vielerlei Hinsicht ein bemerkenswerter und interessanter Film. Der Spielfilm basiert auf dem größten deutschen Kriminalfall seiner Giftmörderin aus dem 19. Jahrhundert. Der Regisseur, Udo Flohr, liefert mit diesem Film sein Spielfilmdebüt ab. Diese beiden Faktoren verbinden sich zu einem der kreativsten deutschen Filme der letzten Jahre. Udo Flohr weiß sehr gut was er macht. Handwerklich lässt „Effigie – Das Gift und die Stadt“ in Sachen Inszenierung und Tongestaltung wenig Wünsche offen. Das ist auch den Verantwortlichen der Oscar-Academy in Los Angeles aufgefallen. Der Film schaffte es 2021 auf die Liste von 336 Spielfilmen, die ins Rennen um die Auszeichnung als bester Film gingen. Herausragend sind die schauspielerischen Leistungen in dieser Produktion. Allen voran Elisa Thiemann. Aber auch Suzan Anbeh, Christoph Gottschalch und der restliche Cast können handwerklich überzeugen. Hinzu kommt der Umstand, dass man sich sehr viel Mühe in Sachen Sounddesign und Ton-Mischung gemacht hat! Das ist längst nicht die Regel in deutschen Filmen.


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Am 20. Januar startet „Effigie – Das Gift und die Stadt“ von Regisseur Udo Flohr in den Kinos. Darüber hinaus finden Sondervorführungen in Anwesenheit von Cast & Crew statt. Diese Sondervorführungen sind eine sehr gute Gelegenheit, den Film noch intensiver zu genießen und dabei hautnahe Einblicke von Cast & Crew zu erleben:

Montag, 17.1. um 20.30 Uhr
Hannover - Kino am Raschplatz

Dienstag, 18.1. neue Uhrzeit: 19.30 Uhr
Berlin - Babylon Mitte

Mittwoch, 19.1. um 19.30 Uhr
Bremen - Schauburg

Donnerstag, 20.1. um 18.00 Uhr
Berlin - Eva-Lichtspiele

Freitag, 21.1. um 20.15 Uhr
Berlin - Kino Union

Samstag, 22.1. um 20.00 Uhr
Rostock - LiWu

Sonntag, 23.1. um 17.00 Uhr
Köln - Filmpalette


EFFIGIE - DAS GIFT UND DIE STADT

Start: 20.01.22 | FSK 12
R: Udo Flohr | D: Suzan Anbeh, Elisa Thiemann, Christoph Gottschalch
Deutschland, USA 2019 | GeekFrog Media


 


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