WILD Magazin

Billy Wenan (Chance Hurstfield) regiert das Hauspersonal trotz seiner jungen Jahre ganz selbstverständlich mit eiserner Hand – und wenn er doch mal nicht bekommt, was er haben will, fälscht er einfach die Unterschrift seiner Großmutter auf einem Scheck, um damit einen namenlosen Auftragskiller (Walton Goggins) anzuheuern. Kein Wunder also, dass der Zwölfjährige am Weihnachtsmorgen nur ein Stück Kohle statt eines Geschenks unter dem Baum vorfindet. Aber auch das lässt Billy nicht einfach so auf sich sitzen – und setzt seinen Killer deshalb auf den Weihnachtsmann (Mel Gibson) an. Der hat unterdessen allerdings ganz andere Probleme: Weil es immer weniger artige Kinder gibt, geht auch die Zahl der ausgelieferten Geschenke zurück – weshalb die US-Regierung nun ihre Zuschüsse kürzt. Der einzige Ausweg, um die Elfenfabrik nicht endgültig schließen zu müssen, ist ein Produktionsauftrag vom US-Militär…

„Fatman“ von Ian Nelms und Eshom Nelms („Small Town Crime“) ist ein grandioser und unterhaltsamer Thriller mit jeder Menge schwarzem Humor und einer gehörigen Prise surrealer und grotesker Momente, die viel Spaß macht. So hat man den Weihnachtsmann noch nicht gesehen. Dabei ist die Grundidee von „Fatman“ so genial wie einfach. Ein Kind, dass vom Weihnachtsmann nur ein Stück Kohl zu Weihnachten erhielt, weil es nicht sehr artig war, heuert einen Killer an, um sich am Weihnachtsmann bitter zu rächen. „Fatman“ ruht sich allerdings nicht auf dieser Idee aus, sondern spinnt daraus einen großartigen Film. Ein Film, der viel mehr ist als eine Thriller-Parodie auf bekannte Action- und Thriller-Filme der letzten Jahre.

Er spielt vielmehr in einer Liga mit den Filmen der Coen-Brüder. Er vermischt satirische Elemente mit einer tiefen Ernsthaftigkeit und einem verstörend surrealen Blick auf die Realität. Dabei kommt der Film, bei allem Wahnwitz und bei aller Brutalität sehr leise daher, was den Effekt noch verstärkt. Mel Gibson in der Hauptrolle dieser cineastischen Perle, die leider aufgrund der Pandemie nicht im Kino laufen kann und stattdessen digital veröffentlicht wird, dass er ein großartiger Schauspieler ist, der mit vollem Einsatz in seiner Rolle als desillusionierter Weihnachtsmann aufgeht. „Fatman“, der gelungene Weihnachtsfilm der etwas anderen Art.