KINO | 15.02.2023

Final Cut of the Dead

Regisseur Rémi steht kurz vorm Nervenzusammenbruch. Am Set seines Low-Budget-Zombiefilms folgt eine Katastrophe der nächsten: Der männliche Hauptdarsteller ist eine Diva, die Nebendarstellerin besitzt die emotionale Reichweite von Toastbrot, der Kameramann hat Rücken und beim Tontechniker machen sich fiese Darmaktivitäten bemerkbar. Kann Rémi die Dreharbeiten noch retten?

von Richard-Heinrich Tarenz


© Lisa Ritaine

Die Dreharbeiten zu einem Low-Budget-Zombiefilm finden in einer abgelegenen Halle statt, doch es geht nicht so voran, wie es sich der Regisseur Rémi (Romain Duris) vorgestellt hat. Die Darsteller sind ihm zu wenig engagiert, zu wenig glaubhaft in ihrer Angst vor den Zombies. Da kommt es ihm gerade recht, als plötzlich echte Untote auftauchen und dem Team Beine machen. Jetzt gilt es, möglichst viel vom Geschehen einzufangen…

Wenn wir über „Final Cut of The Dead“ von Regisseur Michel Hazanavicius reden, müssen wir über „One Cut of The Dead“ von Shin'ichirô Ueda reden. Der japanische Low-Budget-Film erwies sich 2018 als eine wahre cineastische Erfolgsgeschichte. Die Zombie-Komödie, die in Japan in nur zwei Kinos startete, entwickelte sich dank sehr positiver Rezensionen und Mundpropaganda zu einem kommerziell sehr erfolgreichen Film weltweit. Er spielte über 31 Millionen Dollar ein, was bei einem Budget von gerade einmal 25.000 Dollar das Tausendfache darstellt. Fünf Jahre später geht nun das französische Remake unter völlig veränderten Voraussetzungen an den Start. Der Film, der 2022 das renommierte Filmfestival von Cannes eröffnete, hatte ein Budget von vier Millionen Dollar und wartet in den Hauptrollen mit den beiden französischen Filmstars Romain Duris und Bérénice Bejo auf.

Dieses relativ große Budget erweist sich dabei für diesen Film sowohl als Fluch und Segen. Das „Film im Film“ Konzept wird in „Final Cut of The Dead“ exzessiv auf die Spitze getrieben. Wir sehen einen Film im Film, denn die von Romain Duris gespielte Figur ist ein Regisseur, der einen Film über das Auftauchen von echten Zombies bei den Dreharbeiten für einen Zombie-Film machen soll. Das soll zudem ohne Schnitt und live von Statten gehen. Wie schon das Original, wird der Film von Akt zu Akt unterhaltsamer und präsentiert immer neue Wendungen und Überraschungen. Hinzu kommen lustige Szenen, wo ironisch hinter die Kulissen eines Filmdrehs geblickt wird. Das Remake ist gelungen, kann aber nicht an den Charme des Originals heranreichen.


FINAL CUT OF THE DEAD

Start: 16.02.23 | FSK 16
R: Michel Hazanavicius | D: Romain Duris, Bérénice Bejo, Grégory Gadebois
Frankreich 2022 | Weltkino Filmverleih



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