Die
20-jährige Bex (Svenja Jung) hat einen folgenschweren Unfall
verursacht und sitzt deswegen im Gefängnis. Um die Insassen zu
resozialisieren, bietet die Haftanstalt für sie einen Tanzkurs
an, der von Ava (Jasmin Tabatabai) geleitet wird und die sogenannten
„Resis“ zu einem Tanzteam zusammenschweißen soll.
Bex hat zwar keine Lust, daran teilzunehmen, ihr bleibt jedoch keine
andere Wahl und schon bald fühlt sie sich vor allem zu Jay (Ben
Wichert) hingezogen und sie merken, dass sie weit mehr verbindet als
dieser Tanzkurs. Der Zusammenhalt innerhalb der Resozialisierungsgefangenen
wächst, doch als Bex' Vergangenheit sie wieder einholt, gerät
alles in Gefahr...
FLY
von Regisseurin Katja von Garnier („Bandits“) ist ein
sehenswerter Film, der mit gelungenen und ambitionierten Tanzszenen
glänzt und mit Svenja Jung („Die Mitte der Welt“)
eine talentierte und engagierte Hauptdarstellerin präsentiert.
Damit hebt sich dieser Film deutlich ab aus der Masse ähnlicher
Genrefilme der Vergangenheit. Katja von Garnier gelang 1997 mit „Bandits“
ein Überraschungserfolg an den Kinokassen. Der Film dreht sich
um Gefängnisinsassinnen, die im Rahmen einer Rehabilitierungsmaßnahme
eine Rockband gründen. Nahezu 25 Jahre später präsentiert
Katja von Garnier nun in ihrem neuen Spielfilm erneut eine Resozialisierungsmaßnahme
in einem Gefängnis, allerdings dreht es dieses Mal nicht um eine
Rockband, sondern um eine Tanztruppe. Mit Katja Riemann, Jasmin Tabatabai
und Nicolette Krebitz gibt es in FLY ein schönes Wiedersehen
mit den Stars aus „Bandits“.
Die
Handlung in FLY ist über weite Strecken vorhersehbar und genrekonform.
Die großartig in Szene gesetzten Tanzszenen wiegen diesen Umstand
jedoch mehr als auf. Durch das gemeinsame Training lernen die Protagonisten
nach und nach sich selbst und einander zu vertrauen. Das kulminiert
in den toll inszenierten Wettkampfsequenzen, die spannend und emotional
mitreißend gestaltet sind. Ebenfalls stark inszeniert sind die
Alb- und Tagtraumsequenzen der Hauptfigur, welche die Handlung sehr
gut voranbringen und tänzerisch ihre Schuld- und Angstgefühle
zum Ausdruck bringen. Die Tanzchoreographien wurden von so bekannten
Namen wie Phillip Chbeeb und Yaman Okur entworfen. Eine beeindruckende
schauspielerische und Leistung liefert Svenja Jung ab, die auch in
den Tanzsequenzen auf ganzer Linie überzeugt. Sie agiert ausdrucksstark
und widmet sich mit vollem Körpereinsatz und voller Körperspannung
dem filmischen Tanzgeschehen.