KINO | 03. Mai 2023

GUARDIANS OF THE GALAXY: Volume 3

In GUARDIANS OF THE GALAXY: VOL. 3 gewöhnt sich unsere geliebte Gang von Außenseitern langsam an ihr Leben auf Knowhere. Aber es dauert nicht lange, bis ihr Alltag durch Rockets turbulente Vergangenheit auf den Kopf gestellt wird. Peter Quill, der noch immer sehr unter dem Verlust von Gamora leidet, muss erneut sein Team zusammenbringen, um mit vereinten Kräften das Universum zu verteidigen und Rockets Leben zu retten.

von Richard-Heinrich Tarenz


© MARVEL 2023.

Thanos (Josh Brolin) und Peter Quills Vater Ego (Kurt Russell) sind zwar Geschichte, aber die von ihnen verursachten Schäden sind sowohl im Universum als auch bei den Guardians Of The Galaxy nach wie vor spürbar. Während Star-Lord (Chris Pratt) noch immer Gamora (Zoe Saldana) hinterhertrauert, hat seine Truppe die ehemalige intergalaktische Minenkolonie Knowhere mittlerweile zu ihrem Hauptquartier und einer Zufluchtstätte für Ausgestoßene umgemodelt. Doch findet der Frieden hier ein jähes Ende, als der mächtige Adam Warlock (Will Poulter), eine Kreation der rachsüchtigen Sovereign-Hohepriesterin Ayesha (Elizabeth Debicki), Knowhere attackiert. Um einen der ihren zu retten, begeben sich Star-Lord, Drax (Dave Bautista), Groot (Stimme im Original: Vin Diesel) und Co. daraufhin auf eine kosmische Odyssee, die eng mit der traumatischen Vergangenheit von Rocket (Bradley Cooper) verknüpft ist, welcher einst vom nach Perfektion strebenden High Evolutionary (Chukwudi Iwuji) erschaffen wurde...

Mit „GUARDIANS OF THE GALAXY: Volume 3“ präsentiert das Marvel Cinematic Universe (MCU) den besten Film seit „AVENGERS: ENDGAME“. Dieser Spielfilm von Regisseur James Gunn kommt genau zur richtigen Zeit in die Kinos, weil die Phase 4 des MCU, die Fans nur bedingt überzeugen konnte. Es gab in dieser Phase eine Vielzahl von Spielfilmen und Serien, die nicht durch die Bank die zuvor aufgestellten MCU-Standards in Sachen erzählerische und visuelle Qualität einhalten konnten. Das lag maßgeblich an den Entscheidungen von Bob Chapek, des ehemaligen Vorstandvorsitzenden der Walt Disney Company. Um den hauseigenen Streaming-Dienst Disney+ zu fördern, wurde die Anzahl der Spielfilme und vor allen Dingen der Serien erheblich gesteigert.


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Das führte aus vielerlei Gründen zu Ermüdungserscheinungen beim Publikum. Der neue Vorstandsvorsitzende Bob Iger, der bereits vor Chapek dieses Amt bekleidete, hat nun wieder Qualität über Quantität gestellt, und den in Arbeit befindlichen Projekten mehr Zeit gegeben, um sich erzählerisch, aber auch visuell zu entfalten. Daher war es für Disney und für das MCU von großer Bedeutung, wieder einen Spielfilm in den Kinos zu präsentieren, der die Massen begeistert und mit einer spannenden, unterhaltsamen und zu Herzen gehenden Handlung aufwartet. All dies erfüllt „GUARDIANS OF THE GALAXY: Volume 3“ und stellt zugleich einen gelungenen Abschluss der Guardians-Trilogie dar.

Dieser Film ist großes Kino mit tollen Schauwerten, wobei er sehr gut für sich alleine funktioniert. Man muss kein großes MCU-Vorwissen haben, um diesen tollen Film zu genießen. Jedes Mitglied der Guardians erhält darin seinen ganz eigenen speziellen Moment, wobei Rockets traurige und tragische Hintergrundgeschichte eindeutig im Mittelpunkt der Handlung von „GUARDIANS OF THE GALAXY: Volume 3“ steht. Das Ergebnis ist eine gelungene und mitreißende Mischung aus Drama und Komödie, aus zu Herzen gehenden emotionalen Momenten und den von den Guardians gewohnten lustigen und witzigen Momenten. Die emotionale Mischung stimmt in diesem Film, genau wie die Chemie zwischen dem spielfreudigen Cast.


© MARVEL 2023.

Das liegt zu einem großen Teil an Regisseur James Gunn, der nach einigen Querelen um seine Person, doch noch seine Guardians-Geschichte mit einem dritten Teil zu einem verdienten Abschluss bringen konnte, bevor er seine Arbeit als Chef der DC-Studios antritt. Er gibt den beliebten Mitgliedern der Guardians genügend Platz zur Entfaltung und verdirbt die ernsten und traurigen Momente nicht mit schnellen Witzen. Bei diesem Film sind Taschentücher dringend notwendig, denn die Szenen rund um Rocket gehören zu den traurigsten und auch düstersten Szenen, die man jemals im MCU zu sehen bekommen hat. In zahlreichen Rückblenden entfaltet sich die gesamte emotionale Kraft seiner Biografie und macht ihn zur Hauptfigur in diesem Film. Der Bösewicht in diesem Film, der High Evolutionary, ist furchteinflößend und gemein, auch wenn er ein wenig eindimensional daherkommt.

Die Entscheidung, Rocket zur Hauptfigur von „GUARDIANS OF THE GALAXY: Volume 3“ zu machen ist sehr gut gewählt. Wer hätte gedacht, dass eine animierte Figur die Zuschauerinnen und Zuschauern zu Tränen rühren kann. Die Rückblenden von Rocket sind inszenatorisch klug in die Handlung eingewoben. Sie wirken natürlich und treiben die Geschichte voran. Ebenso ist die Entscheidung, mit einigen wenigen Ausnahmen nicht auf das MCU zu verweisen, richtig und gibt diesem Film und seinen Figuren den notwendigen Platz, den sie verdienen. In Sachen Action präsentiert der Film eine grandiose One-Shot-Sequenz in einem engen Korridor, die man so im MCU noch nicht gesehen hat und großen Spaß macht. Über den Inhalt soll an dieser Stelle gar nicht mehr verraten werden. Diesen Film muss man erleben und genießen. Viel Spaß dabei!


GUARDIANS OF THE GALAXY: Volume 3

Start: 03. Mai 2023 | FSK 12
R: James Gunn | D: Chris Pratt, Zoe Saldana, Karen Gillan
USA 2023 | Walt Disney Germany


 


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