Bei
der Kriminalpolizei stößt jeder Ermittler irgendwann auf
ein Verbrechen, das er nicht aufklären kann und das ihn verfolgt.
Für Yohan (Bastien Bouillon) ist es der Mord an Clara (Lula Cotton-Frapier).
Ein Verhör folgt dem anderen, es gibt viele Verdächtige
und Yohans Zweifel werden immer größer. Nur eines ist sicher:
Das Verbrechen geschah in der Nacht des 12. Oktober, in der Clara
sich allein auf dem Heimweg von einer Party befindet. Als sie durch
die Straßen läuft, begegnet ihr ein Mann, der sie mit Benzin
übergießt und bei lebendigem Leib verbrennen lässt.
Gemeinsam mit seinem Kollegen Marceau (Bouli Lanners) ermittelt Yohan
so gut wie alle Männer, mit denen Clara je ein Verhältnis
hatte - fast jeder hätte ein Motiv, da die Beziehungen meist
von Missgunst und Besitzansprüchen geprägt waren. Den beiden
Kommissaren eröffnet sich ein ganzes Panorama an Abgründen
und vor allem für Yohan wird die Arbeit an Claras Fall immer
mehr zu einer Obsession…
IN
DER NACHT DES 12. Von Regisseur Dominik Moll („Der Mönch“)
ist ein spannender und gnadenloser Thriller, der nach seinem großen
Erfolg in Frankreich, am 12. Januar hierzulande in den Kinos startet.
Inszenatorisch spielt der Film gekonnt mit den Erwartungen des Publikums
und besticht mit einer inhaltlichen Vielschichtigkeit, die man nur
selten sieht. Der Film steht einen Thriller, der dem Publikum einiges
abverlangt und so anspruchsvoll wie originell ist. Das Grauen und
die bedrückende Atmosphäre entsteht gekonnt in den Köpfen
der Zuschauer und beweist eindrucksvoll, dass Dominik Moll sein Handwerk
sehr gut versteht. Der inhaltliche Hintergrund von IN DER NACHT DES
12. ist der Femizid, der Mord an einer Frau aufgrund ihres Geschlechts.
Die Gesamtzahl der Tötungen an Frauen, auch hierzulande, im „Intimkreis“,
bestehend aus Bekanntschaften, Familie und Intimpartnern, ist erschreckend
hoch.
Das
ist nicht nur skandalös, sondern sagt zudem eine Menge über
gesellschaftliche Strukturen aus. Dieser Film beschreibt den brutalen
Mord an einer Frau, der nicht aufgeklärt wird und einen Polizisten,
den dieser Fall nicht mehr loslässt und ihn mit allen Mitteln
aufklären will. Dabei wird der Umstand, ob er auf seiner Suche
schließlich Erfolg hat, immer unwichtiger. Der Weg ist das Ziel
und dieser weg ist düster und eine Reise in das Herz der Finsternis
der menschlichen Seele. Unterstützt wird das durch eine glänzende
Kameraarbeit, die durch eine klare Handschrift geprägt ist, die
Bilder produziert, die eine nachhaltige Wirkung entfalten.