KINO | 19.08.2022Jagdsaison
Eva versteht die Welt nicht mehr. Seit sie von ihrem Mann für die schöne und erfolgreiche Bella verlassen wurde, läuft alles schief. Nicht nur, dass „die Neue“ keine Gelegenheit auslässt, sich bei Evas kleiner Tochter beliebt zu machen, neuerdings versteht sich Bella auch noch prächtig mit ihrer bester Freundin Marlene.
© TOBIS Film GmbH
Für Eva (Rosalie Thomass) läuft alles schief. Nicht nur, dass ihr Mann sie für eine andere verlassen hat, nun muss sie sich zu allem Überfluss auch noch mit der neuen Stiefmutter ihrer Tochter vertragen, denn die mag Bella (Almila Bagriacik) sofort. Und auch ihre beste Freundin Marlene (Marie Burchard) scheint prächtig mit ihr auszukommen. Auch bei Marlene läuft nicht alles wie geplant. Sie ist von ihrer Ehe gelangweilt und hat bereits ein Auge auf Peter (August Wittgenstein) geworfen. Es wird Zeit für ein bisschen Abwechslung und kurzerhand plant Bella einen Ausflug für die drei Frauen. Ziel: ein Wellness-Hotel nahe den Jagdgründen. Eva befürchtet, dass Marlene bei diesem Ausflug unkluge Entscheidungen trifft und fährt mit, um ihre Freundin davor zu bewahren. Ein chaotisches Wochenende steht den Dreien bevor und vielleicht ist Bella gar nicht so schlimm wie gedacht...
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In der deutschen Filmindustrie scheint es derzeit in Sachen Komödien einen Trend zu geben, Filme, die bereits im Ausland erfolgreich waren, für das hiesige Publikum neu aufzulegen. Man denke nur an „Contra“, „Der Vorname“ und „Das perfekte Geheimnis“. Diesen Weg ist man nun auch bei „Jagdsaison“ von Regisseur Aron Lehmann („Das schönste Mädchen der Welt“) gegangen, der auf der dänischen Komödie „Jagtsæson“ aus dem Jahre 2019 basiert. Die inhaltlichen Zutaten für diesen Film, Zickenkriege, Konkurrenzdenken und emotionale Aufwallungen, sind Garanten für eine unterhaltsame und witzige Komödie, was jedoch in diesem Film nur bedingt realisiert wird. Das liegt nicht zuletzt an dem Umstand, dass alle drei Hauptfiguren nicht gerade Sympathieträgerinnen auf den ersten Blick sind und es dem Publikum nicht gerade einfach machen. Die für dieses Genre in letzter Zeit anscheinend obligatorischen Pointen mit Körperflüssigkeiten und Genitalhumor, wollen wir mal nicht weiter erwähnen.
Der Humor in „Jagdsaison“ ist sehr direkt und die Wortwahl derb. Das kann passend sein, muss aber nicht zwingend ein Erfolgsgarant für eine gute Komödie sein. Manchmal ist weniger eben doch mehr. Bei „Jagdsaison“ werden Vergleiche mit „Brautalarm“ wach, doch diese Art von Humor funktioniert in diesem Film nur bedingt. So sehr wird das Publikum mit derben Sprüchen unter der Gürtellinie und Aktionen bombardiert, die sehr großes Fremdschäm-Potential haben. Immer wenn der Film jedoch versucht skurril-lustig zu sein, funktioniert das ganz gut. Themen wie Selbstermächtigung von Frauen und gegenseitige Solidarität werden angerissen, gehen jedoch in überdrehtem Slapstick unter. Auf der schauspielerischen Seite bemühen sich die drei Hauptdarstellerinnen redlich, sind jedoch letztendlich in ihren Rollen gefangen und können leider nicht ihr gesamtes schauspielerisches Potential entfalten.
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| JAGDSAISON Start:
18.08.22 | FSK 12 |
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