Darko
ist ein Überlebenskünstler. Seit Jahren schlägt sich
der 22-jährige Mazedonier mit seinen besten Freunden Yanoosh
und Manolo irgendwie durch, ohne Aufenthaltserlaubnis, immer in Deckung
vor der Polizei. Um sich und seine kranke Mutter über Wasser
zu halten, verkauft er alte Autoteile und züchtet Tauben, die
er auf Hochzeiten fliegen lässt. Als er bei einer Feier die geheimnisvolle
Künstlerin Alina kennenlernt, wirft er sich voller Leidenschaft
in eine Affäre mit ihr. Doch die Liebe zu Alina entfernt Darko
immer weiter von dem, was ihm bis dahin Halt gegeben hat. Plötzlich
steht sein großer Traum von einer besseren Zukunft auf dem Spiel…
„König
der Raben“ von Regisseur Piotr Lewandowski ist machtvolles und
emotionsgeladenes Drama, welches ganz auf die überwältigende
Macht der Emotionen setzt. Der Film vermittelt dabei eine Sinnlichkeit,
wie man sie in der letzten Zeit nur selten gesehen hat. Die Handlung
und die großartig agierenden Darstellerinnen und Darsteller
erzeugen eine schiere emotionale Wucht, die niemanden unberührt
lässt. Der Film wird für vielfältige gesellschaftliche
Diskussionen sorgen. Inhaltlich operiert der Film auf verschiedenen
Ebenen. Die dominierende Ebene in „König der Raben“
ist die scheinbar unmögliche Liebesgeschichte zwischen zwei sehr
unterschiedlichen Menschen.
Dann
ist da eine erzählerische Ebene, die sich als sehr genau erzählte
gesellschaftliche Studie über Menschen am Rande der Gesellschaft
entpuppt. Zugleich ist dieser Film ein flammendes Plädoyer für
Freundschaft und Solidarität und die Schönheit des Lebens.
All diese Ebenen fügen sich zu einem harmonischen Gesamtbild
zusammen und erzeugen einen sehenswerten Film, der überzeugt
und emotional bewegt. „König der Raben“ ist das gelungene
Beispiel dafür, wie Filme gesellschaftliche Zustände beschreiben
können und trotzdem und gerade deshalb unterhaltsam sein können.