Großbritannien,
1953: Das vom Zweiten Weltkrieg zerstörte London ist noch immer
im Begriff, sich von den Spuren der Zerstörung zu erholen. Williams
(Bill Nighy), ein hochrangiger Beamter des London County Council,
ist ein ohnmächtiges Rädchen in der bürokratischen
Stadt, die um den Wiederaufbau kämpft. Im Büro unter Papierkram
begraben, hat sich sein Leben lange leer und bedeutungslos angefühlt.
Mit dem Erhalt einer erschütternden medizinischen Diagnose ändert
sich plötzlich sein gesamtes Leben. Die Diagnose, Krebs im Endstadium,
zwingt ihm dazu, sein Leben zu überdenken. Er fasst den Entschluss,
seine Ersparnisse abzuheben und zu einem idyllischen Badeort zu fahren,
um seinen letzten Lebensabschnitt zu beginnen, den er sich mithilfe
von zahlreichen Schlafmitteln so schnell wie möglich herbeiwünscht.
Als er auf den fremden Mr. Sutherland (Tom Burke) trifft, kommt plötzlich
jedoch alles anders…
„Living - Einmal wirklich leben“
von Regisseur Oliver Hermanus („Beauty“) ist ein packendes
Drama, dass hervorragend in Szene gesetzt, eine emotional anrührende
Geschichte erzählt. Der Spielfilm ist eine Neuauflage des japanischen
Filmklassikers „Ikiru“ von Akira Kurosawa. In der Hauptrolle
glänzt ein spielfreudiger Bill Nighy. Inhaltlich geht es um die
existentielle Frage, wie man die letzten Tage und Wochen seines Lebens
leben soll, wenn sich das Ende angekündigt hat. Die Entscheidung,
die Originalhandlung, die im Japan der 1950er Jahre spielt, in das
London der gleichen Zeit zu verlegen, erweist sich als eine gute Entscheidung.
Dieser Film revolutioniert nicht das Original, sondern erschließt
ein neues Publikum mit neuen Facetten. Die Ausstattung in diesem Film
ist beeindruckend. Ein großes Lob verdient Aimee Lou Wood für
ihre schauspielerische Leistung in diesem Film.