Anfang
des 20. Jahrhunderts machten sich einige Aussteiger auf die Suche
nach dem Paradies und fanden es schließlich auf dem Schweizer
Berg Monte Verità. Dort gründete Ida Hofman (Julia Jentsch)
ein Sanatorium. Die zweifache Mutter Hanna Leitner (Maresi Riegner)
macht sich bereits kurz nach der Eröffnung des Sanatoriums auf
den Weg von Wien in die Schweiz, um endlich aus ihrer bürgerlichen
Rolle auszubrechen und Abstand von ihrem Ehemann zu gewinnen, der
sie sexuell belästigt.
Doch
was ihre Angstzustände ausgelöst hat, erfährt sie erst
bei ihrer Therapie mit dem Psychoanalytiker Otto Gross (Max Hubacher).
Was sie nicht weiß: Ihr Arzt hat ein großes Drogenproblem
und ist auf dem Berg, um von den Substanzen wegzukommen. Hermann Hesse
(Joel Basman), die Tänzerin Isadora Duncan, die Berliner Bürgermeistertochter
Lotte Hattemer (Hannah Herzsprung), die sich ebenfalls im Sanatorium
aufhalten, und Ida fordern von Hanna immer wieder, sich endlich ihrer
eigenen Stimme bewusst zu werden. Hanna ist in der Zwickmühle:
Eigentlich ist sie in die Schweiz gegangen, um wieder geheilt zu ihrer
Familie zurückzukehren, doch seit sie hier ist, verstärkt
sich ihr Wunsch, sich als Künstlerin zu verwirklichen ...
MONTE VERITÀ – DER RAUSCH DER
FREIHEIT von Regisseur Stefan Jäger („Horizon Beautiful“)
entführt die Zuschauerinnen und Zuschauer in eine faszinierende
und geheimnisvolle Welt. Es sind die frühen Tage der Fotografie.
Es ist eben diese Fotografie, die sich thematisch wie ein roter Faden
durch diesen Film zieht. Da ist das Familienfoto, wo sich die festlich
gekleidete Gesellschaft versammelt und starr posiert. Da sind die
Fotos vom Monte Verità, welche die Bewegung und die Dynamik
dieser Gemeinschaft der anderen Art symbolisieren. Es ist ein Film
über den Drang nach Freiheit in einer erstarrten Gesellschaft.
Diese frühe Utopie der Monte-Verità-Gemeinschaft wird
nicht dokumentarisch dargestellt. Vielmehr geht es um zeitlose Bezüge.
In dieser Hinsicht ist der Film ein moderner Blick auf unsere Gesellschaft.