Die
junge Astronautin Sarah (Eva Green) hat sich ein hohes Ziel gesetzt:
Sie will als erste Frau den Mars erforschen. Als sie für die
einjährige Weltraummission Proxima ausgewählt wird, beginnt
eine intensive Vorbereitung auf den Aufbruch ins All und den Abschied
von der Erde. Zusammen mit ihren Crew-Mitgliedern bereitet sich Sarah
im ESA-Trainingsprogramm auf das Funktionieren im Kosmos vor. Sie
geht an ihre physischen und psychischen Grenzen und lernt in jeder
Situation, die Kontrolle zu bewahren. Alles in ihr ist auf jenen Moment
hin konditioniert, in dem sie die Erde verlässt. Nur eines kann
sie nicht trainieren: den Abschied von ihrer kleinen Tochter Stella.
Sarahs letzte Tage vor ihrem Flug ins All sind geprägt von dem
Kampf, das Unvereinbare zusammen zu zwingen: ihre Verantwortung für
den Menschen, der ihr alles bedeutet und die unbedingte Hingabe an
ihren Beruf. Sarah möchte sich von Stella nicht verabschieden,
ohne ihr begreiflich zu machen, wie großartig und notwendig
die Aufgabe ist, der sie sich verschrieben hat. Sie riskiert am Ende
alles, um Stella zu zeigen, wie sehr sie sie liebt und dass diese
Liebe auch an einem so unbegreiflichen Ort wie dem Weltraum immer
existieren wird...
„Proxima
- Die Astronautin“ von Regisseurin Alice Winocour („Der
Bodyguard - Sein letzter Auftrag“) ist ein emotionales Drama,
dass mit einer authentischen Art der Inszenierung aufwartet. Der Film
vereint in sich viele verschiedene erzählerische Ebenen. Auf
der der einen Seite beschreibt er eine packende und facettenreiche
Mutter-Tochter-Beziehung und auf der anderen Seite handelt er von
„Female Empowerment“ in der zutiefst männlich geprägten
Welt der bemannten Raumfahrt. Der Klub der Menschen, die unsere Erde
verließen und in den Weltraum flogen, ist ein sehr exklusiver
Klub mit knapp 600 Menschen. Der Anteil von Frauen beträgt dabei
10 Prozent! Dieser Film bietet einen weiblichen Blick auf diese Welt
und ist dabei glänzend recherchiert.
Eva
Green liefert dabei eine beeindruckende schauspielerische Leistung
ab. Ob während der körperlich anspruchsvollen Trainingssequenzen
oder in den intimen Momenten mit ihrer Tochter, stets ist ihre darstellerische
Präsenz beeindruckend. Noch nie war Eva Green besser und überzeugender
als in „Proxima - Die Astronautin“. Ihre Zweifel und Ängste
werden greifbar, die männerdominierte und teilweise sexistische
Arbeitsumgebung spürbar. Alle anderen Figuren rücken so
in den Hintergrund und sind austauschbar. Das ist aber gar nicht schlimm,
denn die Eva Green trägt den Film ganz entspannt auf ihren Schultern.
Trotz einiger logischen Knackpunkte der Handlung, bleibt der Film
spannend und interessant. Authentizität ist für diesen Film
sehr wichtig. Der Film wirkt oftmals nüchtern und fast schon
dokumentarisch. Der Film lässt viele Deutungsebenen zu. Das macht
ihn sehenswert.